Nach dem 0:0 im Hinspiel genügte den Bremern das erneute Unentschieden aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore. Im größten Spiel der Vereinsgeschichte verpassten die Schwaben hingegen das Fußball-Wunder und müssen auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga antreten.
In Heidenheim ebnete ausgerechnet das frühe Eigentor des ehemaligen Werder-Akteuers Norman Theuerkauf (3. Minute) den Weg zum Bremer Klassenerhalt. Nach dem Gegentreffer zeigte sich Heidenheim geschockt, Bremen spielte weiter offensiv auf und hätte noch in der ersten Viertelstunde nachlegen können. Erst scheiterte Milot Rashica an FCH-Torhüter Kevin Müller, kurze Zeit später parierte Müller Davy Klaasens Kopfball aus spitzem Winkel. Im Anschluss flachte die Begegnung etwas ab, auch weil Heidenheim mehr Zugriff auf das Bremer Spiel bekam, eigene gefährliche Angriffe blieben allerdings Mangelware.
Zur zweiten Halbzeit wechselte FCH-Trainer Frank Schmidt offensiv, mit David Otto und Stefan Schimmer sollten zwei gelernte Angreifer die dringend benötigten Tore erzielen – und die Maßnahme zeigte beinahe Erfolg. Ottos Kopfball verfehlte das Werder-Tor allerdings hauchzart (48.). Gegen nun aufs Verteidigen und Kontern bedachte Bremer geriet der FCH dann Mitte der zweiten Hälfte wieder ins Straucheln, außer Torhüter Müller, der die Heidenheimer mit zwei starken Paraden weiter im Spiel hielt. Kurioses ereignete sich nach gut einer Stunde, als plötzlich etwa 50 Zuschauer auf den sonst leeren Rängen zu sehen waren, die allerdings schnell wieder gehen mussten.
Auf dem Platz rannten die Schwaben immer wieder an, ohne jedoch entscheidend durch die Bremer Verteidigung zu brechen, bis urplötzlich Tim Kleindienst per Abstauber den Ausgleich erzielte (85.). Die Heidenheim warfen noch einmal alles nach vorne, fast kein FCH-Akteur hielt es mehr in der Verteidigung. In der Nachspielzeit überschlugen sich dann die Ereignisse. Erst traf Fin Bartels zur erneuten Bremer Führung, dann entschied Schiedsrichter Dr. Felix Brych auf Foulelfmeter für Heidenheim, den Tim Kleindienst sicher verwandelte.
Unmittelbar danach war dann allerdings Schluss. Werder Bremen zittert sich letztlich dank der Auswärtstorregel zum Klassenerhalt.
Kuriose Szenen in der 60. Minute: Plözlich waren ca. 50 Heidenheimer Fans, unter anderem Spielerfrauen und deren Kinder auf der Tribüne. Zwar setzten sich alle Personen mit genügend Abstand auseinander, dennoch handelt es sich dabei um einen klaren Verstoß gegen das Hygiene-Konzept der DFL.
Dies brachte Bremen-Boss Klaus Filbry auf die Palme. Er rief durch das leere Stadion „Die müssen raus hier!“. Nach wenigen Minuten waren die unerlaubten Zuschauer wieder verschwunden. Heidenheim droht nun eine Strafe.
Werder-Trainer Florian Kohfeldt sagte nach der Partie erleichtert: „Ich bin einfach nur froh und glücklich, dass wir es nach so einer Saison geschafft haben. Wir waren so häufig tot, nach dem Hinspiel waren wir auch tot. Aber scheißegal. Scheiß Saison, gutes Ende“.