Das Gesundheitsministerium werfe „Brocken in das Impfgetriebe“, sagte Schwesig der „Bild am Sonntag“. Sie habe kein Verständnis mehr für dieses „Hin und Her“ von Spahn.
Angesichts der herrschenden Corona-Lage forderte Schwesig, die angekündigte Limitierung „unverzüglich“ zurückzunehmen. Für Klaus Holetschek (CSU), Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz, sind die Lieferbegrenzungen des Biontech-Impfstoffs unterdessen „inakzeptabel und zerstören Vertrauen“. Er verlangte: „Sie müssen sofort zurückgenommen werden.“ SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach mahnte: „Es wäre ein schwerer Fehler in der aktuellen Notlage, durch eine Begrenzung von Biontech Ärzte und Patienten zu Moderna umerziehen zu wollen.“
Bereits jetzt würden ihm Ärzte-Kollegen berichten, „dass sie in ihrer Praxis zu wenig Impfstoff haben“. Andreas Gassen, Chef der deutschen Kassenärzte, ist angesichts der Biontech-Limitierung „fassungslos“. Er sagte der Sonntagszeitung, dass die Moderna-Dosen nur bedingt weiterhelfen würden, weil sie nicht an Unter-30-Jährige gespritzt werden dürften, beim Transport empfindlicher seien und bei den Patienten erheblichen Beratungsbedarf auslösten.