Es sei nicht gewährleistet gewesen, „dass weitere deutsche Staatsangehörige und andere zu evakuierende Personen ohne Schutz der Bundeswehr überhaupt Zugang zum Flughafen erhalten würden“, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Dienstagmorgen. Gründe seien „chaotische Umstände am Flughafen und regelmäßige Schusswechsel am Zugangspunkt“ gewesen.
„Eine Aufnahme von Personen, die sich am zivilen Teil des Flughafens aufhielten, wurde von den Partnern, die die Sicherheitsverantwortung am Flughafen ausüben, nicht ermöglicht“, fügte der Sprecher hinzu. Das Flugzeug habe zudem aufgrund der örtlichen Sicherheitsvorgaben Kabul nach kurzer Zeit wieder verlassen müssen. „Aufgrund der gerade abends und nachts äußerst gefährlichen Lage auf den Zufahrtswegen zum Flughafen wäre es ein untragbares Risiko für Leib und Leben der Menschen vor Ort gewesen, die zu Evakuierenden vor Erteilung der Landeerlaubnis und vor Sicherung des Zugangs durch Bundeswehrkräfte aufzurufen, sich zum Flughafen zu begeben.“ Mit Unterstützung der in Kabul eingetroffenen Kräfte der Bundeswehr arbeite man jetzt „unter Hochdruck“ daran, dies im Laufe der nächsten Stunden für erste Evakuierungsgruppen zu ermöglichen.
2. Rettungsflug verzögert sich offenbar
Wie die „BILD“ berichtet, soll sich der zweite Rettungsflug weiter verzögern. Es sei unklar, wann eine Maschine in Richtung Kabul starten könne. Die Bundeswehr möchte eine Wiederholung der Schwierigkeiten bei der Rettungsaktion vom Montag vermeiden.
Der erste Luftwaffen-Transporter vom Typ A400M musste unverrichteter Dinge nach mehreren Stunden Kreisen über dem Flughafen Kabul unverrichteter Dinge abdrehen, da der Treibstoff ausging. Die zweite Maschine landete sprichwörtlich mit dem letzten Tropfen unter schwierigsten Bedingungen auf dem Rollfeld. Dort versuchte die US-Armee über Stunden hinweg tausende Afghanen von der Landebahn zu vertreiben.
Regelmäßige Schusswechsel mit Taliban-Kämpfern erschwerten die Mission.