Werder Bremen trennt sich von Trainer Kohfeldt – Schaaf übernimmt

Vor dem letzten Spieltag der Bundesliga-Saison hat Werder Bremen die Reißleine gezogen und Cheftrainer Florian Kohfeldt mit sofortiger Wirkung entlassen.

Bis zum Saisonende soll Thomas Schaaf die Mannschaft trainieren, teilte der Bundesligist am Sonntag mit. Damit reagierte der Klub auf die 0:2-Niederlage am vorletzten Spieltag beim FC Augsburg.

Bremen steht seitdem auf Relegationsplatz 16 – auch ein direkter Abstieg ist noch möglich. Von den letzten zehn Spielen verloren die Bremer acht. „Leider hatten wir nach dem Spiel in Augsburg nicht mehr die Überzeugung, mit Florian Kohfeldt den Klassenerhalt schaffen zu können“, sagte Werder-Geschäftsführer Frank Baumann. Mit Schaaf übernimmt ein Trainer die Nachfolge, der den Verein bereits von 1999 bis 2013 trainiert hatte.

„Wir erhoffen uns von ihm, dass er seine Erfahrung einbringen und die Spieler für das letzte Saisonspiel bestens einstellen kann“, sagte Baumann. „Es wird darum gehen, ihnen die unbedingte Überzeugung und den absoluten Willen für das letzte Saisonspiel und eventuell auch für die Relegation mit auf den Weg zu geben, um unser Ziel zu erreichen.“

Baumann vermied Bekenntnis

Bereits am Samstagabend hat sich eine Trennung abgezeichnet, als Sportchef Frank Baumann ein Bekenntnis zum 38-jährigen Kohfeldt vermieden hat. Er verwies auf Abstimmungen mit seinen Geschäftsführerkollegen Klaus Filbry, Dr. Hubertus Hess-Grunewald und dem Aufsichtsrat um den Vorsitzenden Marco Bode. Dort entschied man sich gegen Kohfeldt.

Wir sind weiterhin überzeugt, dass Florian Kohfeldt ein hervorragender Trainer ist, allerdings waren wir uns einig, jetzt noch einmal eine Veränderung vorzunehmen, um doch noch den Klassenerhalt zu erreichen. Wir danken Florian für alles, was er für Werder getan hat und wünschen ihm alles erdenklich Gute“, lies Baumann über die Pressestelle ausrichten.

Schaaf soll Werder retten

Nun soll also SVW-Urgestein Thomas Schaaf den Verein retten. Schaaf soll nach Medienberichten noch am Sonntag in das Quarantäne-Trainingslager in die Nähe von Hannover aufbrechen und dort die Rettungs-Mission starten. Der heute 60-Jährige hat Werder Bremen bereits 14 Jahre trainiert und den Verein 1999 schon einmal vor einem Abstieg gerettet. Schaaf weiß um die Schwere der Aufgabe, blickt aber optimistisch auf die letzte Partie der Saison gegen Mönchengladbach: „Das ist natürlich eine riesige Herausforderung, aber wir haben noch alle Möglichkeiten, um in der Liga zu bleiben. Wir haben nur wenig Zeit, werden aber alles tun, um mit Leidenschaft, Zuversicht und dem Glauben an unsere eigene Stärke in die Partie zu gehen und am Ende erfolgreich zu sein“.

Für Gladbach geht es um den Einzug nach Europa, wird also keine Geschenke verteilen können. Bremen hat die direkte Rettung nicht mehr in der Hand und muss auf Schützenhilfe hoffen. Einzig der Relegationsplatz kann noch erreicht werden.

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