Mit hohem finanziellem Aufwand stärkt das Saarland die berufliche Bildung. Ergebnis einer gemeinsamen Kraftanstrengung von Wirtschafts-, Bildungs- und Innenministerium ist ein Sonderinvestitionsprogramm für die Berufsbildungszentren, das am Dienstag, 23. Januar, vom Kabinett beschlossen wurde. Mit ihm können in den nächsten Jahren etwas mehr als 37 Mio. Euro in die Verbesserung der Infrastruktur und der Ausstattung gelenkt werden. Umgesetzt wird das Programm vom Ministerium für Bildung und Kultur.
Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, Bildungsminister Ulrich Commerçon und Innenminister Klaus Bouillon bezeichneten die Investitionsoffensive vor der Landespressekonferenz als „großen Wurf“, mit dem die Bedeutung der dualen Ausbildung für die Fachkräftesicherung und damit für die wirtschaftliche Zukunft des Landes unterstrichen werde. Im Saarland besuchen zurzeit etwa 30.000 Schüler und Schülerinnen an 20 Standorten berufliche Schulen.
Ministerin Rehlinger:
„Vor dem Hintergrund zunehmender Digitalisierung und ihrer Auswirkung auf die Berufsbilder gibt es für die Berufsschulen ganz neue Herausforderungen. Damit lassen wir die Schulträger nicht allein. Es geht um Qualitätssicherung, die wir brauchen, wenn wir mehr junge Leute für eine duale Berufsausbildung begeistern wollen. In ihr sehe ich einen strategischen Faktor, um die Wettbewerbsfähigkeit der saarländischen Wirtschaft zu gewährleisten. Betriebe können nur dann wachsen und Arbeitsplätze schaffen, wenn ihnen genug Fachkräfte zur Verfügung stehen. Unser Investitionsprogramm versetzt die Berufsbildungszentren in die Lage, ihre Aufgaben auch zukünftig zuverlässig zu erfüllen und damit ihren Beitrag zur Ausbildung von dringend notwendigen Nachwuchskräften zu leisten.“
Minister Commerçon:
„Die beruflichen Schulen im Saarland zeichnen sich durch eine große Vielfalt an Schulformen aus. Sie vermitteln zum Beispiel eine berufliche Grundbildung oder ermöglichen eine vollschulische berufliche Ausbildung, stellen aber auch den schulischen Teil einer dualen Berufsausbildung sicher. Die Schulträger müssen in Modernisierung, Aus- und Umbau oder die technische Ausstattung dieser Schulen investieren. Das betrifft auch IT-Geräte und Software. An einigen Standorten erfordert schon das Alter der Gebäude ständig teure Investitionen, um die Funktionsfähigkeit des Systems zu erhalten. Mit der finanziellen Unterstützung durch unser Sonderprogramm erleichtern wir den beruflichen Schulen erheblich die Erfüllung ihrer Aufgaben.“
Innenminister Bouillon:
„Ich freue mich, dass hier eine Lösung gefunden werden konnte, mit der für die Gemeinde- und die Kreisschulen gute Investitionen in die Zukunft möglich sind. Ich danke ausdrücklich den Vertreterinnen und Vertretern der Städte und Gemeinden, dass sie bereit waren, ihre Mittel zur Kofinanzierung des BBZ-Programms bereitzustellen und damit erst dessen Abruf zu ermöglichen. Das ist beileibe keine Selbstverständlichkeit und zeigt mir, dass die kommunale Familie, bei allen Reibereien, die es manchmal gibt, dann füreinander einsteht, wenn es darauf ankommt.“
Das „Sonderinvestitionsprogramm Berufsbildungszentren“ steht auf zwei Säulen.
- Säule 1 steht für die Förderung von Kompetenzzentren der beruflichen Aus- und Weiterbildung im Rahmen des EFRE-Programms 2014-2020 („Investitionen in Wachstum und Beschäftigung“).
- Säule 2 steht für die Förderung von Bildungseinrichtungen nach dem Koordinierungsrahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“.
Säule 1 hat ein Volumen von 4 Mio. Euro (förderfähige Gesamtkosten). Die Summe setzt sich zusammen aus 2 Mio. Euro Mitteln der EU, 1 Mio. Euro Landeskofinanzierung und 1 Mio. Euro Kofinanzierung durch die Schulträger.
Säule 2 hat ein Volumen von 33,3 Mio. Euro. Der Betrag setzt sich zusammen aus 10 Mio. Euro Bundesmitteln, 10 Mio. Euro Mitteln aus dem Landeshaushalt und etwa 13,3 Mio. Euro Mitteln der Schulträger.
Bildquellen
- Karrierestart: Saarland Marketing Pool