Die Tarifkommission Nahverkehr Saarland der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) hat das Schlichtungsgesuch des kommunalen Arbeitgeberverbands (KAV) einstimmig abgelehnt.
Ver.di Verhandlungsführer Christian Umlauf begründet die Entscheidung mit dem „rüden Benehmen“ der Saarbahn während der Arbeitskämpfe: „Provokationen, Drohungen und Schikanen seitens der Arbeitgeber sind leider an der Tagesordnung“, sagte ver.di-Verhandlungsführer Christian Umlauf. „So verhält man sich einfach nicht, auch nicht während einer Auseinandersetzung.“
Den Saarländerinnen und Saarländern möchte die ver.di-Tarifkommission jedoch ein Angebot machen: „Wir würden ab morgen die privaten Busfahrer die im Dienste der Öffentlichen Verkehre fahren nicht zum Streik aufrufen. Diese sollen dann nach unserer Vorstellung wenigstens Schülerverkehre bedienen. Das muss zwingend in Absprache mit den Betriebsräten geschehen, damit dieses Angebot nicht ausgenutzt wird.“, sagt Umlauf und ergänzt. „Dafür muss aber dieser Kindergarten-Habitus der Arbeitgeber enden.“
Ein weiteres wichtiges Signal muss laut Auffassung der Tarifkommission die Politik im Saarland setzten. Umlauf sagt hierzu: „Bekennen Sie sich zu den kommunalen Betrieben, gestalten Sie eine Plattform, auf der verhandelt werden kann, und übernehmen Sie Verantwortung für die Daseinsvorsorge der ÖPNV-Fahrgäste im Saarland.“ Dem ver.di-Verhandlungsführer ist noch ein Appell an die Politik wichtig: „Peter Edlinger sollte in seiner Position als Geschäftsführer der Saarbahn vielleicht auch noch einmal sachdienliche Hinweise seitens der Stadtführung bekommen, wie man mit Streikenden umgeht.“
Die Arbeitskampfmaßnahmen werden durch die Ablehnung des Schlichtungsgesuchs unbefristet fortgesetzt.
Laufzeit Streitthema
Ver.di fordert ein Einstiegsgehalt von 2800 Euro für die Busfahrer und eine Lohnerhöhung von 427 Euro monatlich für alle Beschäftigten, bei einer Laufzeit von 2,5 Jahren.
Die Arbeitgeberseite möchte die Erhöhung auf einen längeren Zeitraum strecken, vorgeschlagen sind fünf Jahre. In einer kürzeren Zeit wäre eine solche Erhöhung nicht möglich.