„Wir freuen uns, dass wir in Niklas Süle einen deutschen Nationalspieler ablösefrei verpflichten und für vier Jahre an uns binden konnten“, betont BVB-Sportdirektor Michael Zorc. Sebastian Kehl, der im Sommer Zorcs Nachfolge antreten wird, erklärt: „Niklas hat uns in den persönlichen Gesprächen gezeigt, dass er große Lust auf Borussia Dortmund hat. Er verfügt über viel Erfahrung, Ruhe im Aufbauspiel und über die nötige Physis, um ab dem Sommer gemeinsam mit uns den nächsten Schritt zu gehen.“
Regio-Journal berichtete bereits am Morgen auf Basis der FR über den bevorstehenden Transfer. Mit Süle wechselt ein robuster Abwehrhühne nach Dortmund – eine Eigenschaft, die dem Verein seit langem fehlt.
Süle, der seine Bundesliga-Karriere bei der TSG Hoffenheim begann, hat in seiner Laufbahn 213 Bundesligaspiele (12 Tore, 6 Vorlagen), 32 Champions-League-Partien (1 Tor) sowie 37 Länderspiele für die deutsche Nationalmannschaft (1 Tor) bestritten. Mit Bayern München gewann er 2020 die UEFA Champions League. In der aktuellen Saison ist er bei seinem Klub der Abwehrspieler mit den meisten Einsätzen in der Bundesliga (19).
Beim FC Bayern wurde der Nationalspieler offenbar nicht genügend wertgeschätzt. Dies sagte zumindest sein Spielerberater Volker Struth im „Sport 1 Doppelpass“.
Dort sagte Struth beispielsweise: „Es geht darum, dass der Fußballer zur richtigen Zeit am richtigen Ort spielt. Süle wird überall gutes Geld verdienen. Er wird definitiv auch Champions League spielen und, wenn man einen Spieler wie Süle holt, dann wird der richtig Kohle kosten.“
Interessanter war jedoch die Begründung für den Wechsel. Struth: „Die Begründung, warum er Bayern verlässt, ist ganz einfach: Er hat das Gefühl, nicht genug wertgeschätzt zu werden. Früher gab es ein Vertragsgespräch immer zwei Jahre vor Vertragsende, bei Süle waren es nur sechs Monate davor und da war der Groschen schon gefallen: Süle wollte den FC Bayern verlassen.“
Spieler und Trainer unzufrieden
Offenbar sind sich nicht alle beim FC Bayern sicher, ob man sich über den Abgang freuen soll. Demnach ist Julian Nagelsmann nicht glücklich. Der Trainer des FC Bayern hat ein gutes Verhältnis zu Süle. In der aktuellen Saison spielte Süle in 19 von 21 Partien.
Noch deutlicher wurde Bayern-Torwart Manuel Neuer: „Uns alle nervt, dass Niklas geht. Er wird uns fehlen“, sagte der Keeper. „Es war ein Weg bis er sich zu seinem Leistungshöhepunkt entwickelt hat.“
Damit widersprach der Kapitän der Bayern Vorstandsboss Karlheinz Rummenigge. Dieser sagte die Woche über Süle, dass er sich bei „Bayern nie wirklich durchgesetzt habe“.
Neuer: „Ich denke, dass man heute sagen kann, dass er sich hier durchgesetzt und klasse Leistungen gezeigt hat“. Süles Berater Struth abschließend: „Niklas Süle erinnert mich an Toni Kroos. Wenn er da ist, okay, wenn nicht, dann auch okay.“
Ab Sommer spielt der Bayern-Star dann vor der gelben Wand in Dortmund – hoffentlich mit mehr Wertschätzung.