Sie fordert das „Nordische Modell“. Unter anderem soll der Zwang zur Prostitution stärker bestraft werden und Bordelle und vergleichbare Einrichtungen dauerhaft geschlossen bleiben.
Wer für Sex Geld bezahlt, oder, anders ausgedrückt: Wer mit einer Prostituierten erwischt wird, soll bestraft werden. Die Prostituierte soll straffrei bleiben.
FU-Landesvorsitzende Anja Wagner-Scheid: „Die Beschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus bieten jetzt die Chance, im Bereich der Prostitution umzusteuern: Bordelle, Prostitutionsstätten und ähnliche Einrichtungen wurden – und sind – in der Corona-Krise geschlossen. Prostitution ist eine andauernde Gefahr für die Übertragung von Covid-19, denn die üblichen Hygienemaßnahmen greifen hier nicht. Diese Schließungen sind beizubehalten und parallel dazu eine gesetzliche Neuregelung zu verabschieden, die das Geschäftsmodell für Menschenhändler dauerhaft unrentabel macht und ihnen die Perspektive entzieht.“
Die Frauen Union Saar erklärt in einer Pressemeldung, dass in Schweden bereits seit 1990 ein Verbot von „käuflichem Sex“ erlassen wurde.
Anja Wagner-Scheid erklärt abschließend: „Weitere europäische Länder wie Norwegen, Island, Irland, Nordirland und Frankreich sind diesem Beispiel Schwedens gefolgt. Das Europäische Parlament hat seinen Mitgliedsstaaten 2014 empfohlen, ein Sexkaufverbot einzuführen. Auch in Deutschland sollten wir das jetzige Prostituiertenschutzgesetz in Richtung des nordischen Modells entwickeln. Es muss Schluss damit sein, dass Deutschland als Bordell Europas gilt – und Frauen als „Ware“ behandelt werden.“
Die Saar-Frauen-Union fordert die Bundesregierung auf, einen Gesetzesentwurf vorzulegen. Außer in Schweden ist „Sex-Kauf“ auch in Island, Irland, Nordirland, Frankreich und Norwegen verboten. Prostitution und Menschenhandel sei dort messbar zurückgegangen, wenn auch nicht vollständig verschwunden.
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- Anja Wagner-Scheid: Saarland.de