Mit dem Ergebnis dieser Befragung folgt das Saarland dem Bundestrend. Doch während die CDU auf Bundesebene 8,8 Prozent Verluste verkraften musste, wären es aktuell 11 Prozent an der Saar.
Wäre am Sonntag Landtagswahl, könnte die CDU unter Ministerpräsident Tobias Hans auf 28 Prozent Stimmenanteil hoffen. Die SPD hingegen würde mit 11 Prozent Zuwachs 33 Prozent Stimmenanteil erreichen.
Die Linke verliert auch im Saarland an Zustimmung, nur noch sechs Prozent können sich aktuell mit den Themen der Partei identifizieren, fünf Prozent weniger als bei der letzten Landtagswahl.
Auch die Grünen verlieren vier Prozent Zustimmung und erreichen wie die FDP (+5 %) derzeit 8 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Die AfD legt um ein Prozent auf nun neun Prozent zu, „Andere“ legen um vier Prozent auf nun acht Prozent zu.
Mehrere Koalitionen möglich
Aktuell wären an der Saar gleich mehrere Koalitionen möglich. Neben einer SPD-geführten Großen Koalition wäre auch an der Saar eine Ampel aus SPD, FDP und Grünen denkbar, ebenso ein Rot-Rot-Grünes Bündnis.
Die CDU könnte derzeit nur mit der SPD gemeinsam in Regierungsverantwortung kommen, für ein Jamaika oder Schwarz-Gelbes Bündnis fehlen mindestens sechs Prozent der Stimmen.
Deutlich zeigt sich, dass die Mehrheit der Saarländerinnen und Saarländer sich nach aktuellem Umfragenstand eine SPD-geführte Regierung wünschen. 46 Prozent der Befragten gaben dies an, nur 29 Prozent wünschen sich eine CDU geführte Regierung an der Saar.
Zufriedenheit mit Regierung gesunken
Gegenüber dem letzten Saarlandtrend, der durch den Saarländischen Rundfunk gemeinsam mit Infratest Dimap durchgeführt wird, sank die Zufriedenheit der Saarländerinnen und Saarländer mit ihrer Regierung deutlich.
Nur noch 48 Prozent (-14 Prozent) zeigen sich mit der Regierungsarbeit zufrieden, 34 Prozent (+ 11 Prozent) sind weniger zufrieden, 10 Prozent (+ 2 Prozent) sind gar nicht zufrieden. „Sehr zufrieden“ waren nur noch 6 Prozent der Befragten (-1 Prozent).
Damit ist nur noch eine knappe Mehrheit von 54 Prozent mit der Arbeit der Landesregierung zufrieden. Dies spiegelt auch die wachsende Kritik am Corona-Krisenmanagement wieder.
Deutliche Kritik am Corona-Management
Die Saarländerinnen und Saarländer zeigen beim Saarlandtrend massiven Unmut mit dem Corona-Management der Landesregierung. Im Vergleich zum letzten Jahr sank die Zustimmung in der Bevölkerung deutlich.
Mit dem Krisenmanagement zufrieden sind nur noch 35 Prozent ( – 19 Prozent ), sehr zufrieden zeigen sich noch 5 Prozent der Befragten ( – 8 Prozent ). „Weniger zufrieden“ mit der Regierungsarbeit zeigen sich 35 Prozent der Befragten ( + 13 Prozent ), gar nicht zufrieden sind gar 23 Prozent ( + 13 Prozent ).
Damit bewerten mehr als die Hälfte der Saarländerinnen und Saarländer das Krisenmanagement der Landesregierung als kritisch. Bei der Befragung im vergangenen Jahr waren noch zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger zufrieden.
Rehlinger erstmals vor Hans
Bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten würden sich aktuell 42 Prozent für Anke Rehlinger entscheiden. Tobias Hans kommt nur noch auf 39 Prozent und verliert 13 Prozent an Zustimmung, während Rehlinger zehn Prozent zulegen kann.
Im Profilvergleich zeigt sich, dass beide bei der Frage, wer über mehr Kompetenz verfügt, gleichauf liegen. Bei der Frage der Glaubwürdigkeit hingegen schlägt Anke Rehlinger Tobias Hans deutlich. Sympathischer und führungsstärker scheint in den den Augen der Saarländer jedoch Tobias Hans zu sein.