Der Impfstoff von AstraZeneca stand bereits vor seiner Zulassung in der EU in Verruf. Zuerst wurde er mit einer deutlich geringeren Wirksamkeit in der EU zugelassen, dann wegen fehlender Daten über die Wirksamkeit bei älteren Menschen durch das Paul-Ehrlich-Institut nur für Menschen unter 64 Jahren genehmigt und zu guter Letzt mehren sich Meldungen über unerwartet hohe Nebenwirkungen.
Hierdurch bedingt kämpft der Impfstoff in der breiten Bevölkerung um Akzeptanz. Jetzt stellen sich die saarländischen Ärzte hinter das Schwedisch-Britische Vakzin.
„Noch vor wenigen Monaten wären alle froh gewesen, einen derartigen Impfstoff zur Verfügung zu haben. Die Wirksamkeit liegt im üblichen Rahmen zahlreicher anderer Impfstoffe (u. a. der Influenza-Impfung – vgl. die Grippesaison 2019/2020) und z. B. höher als bei dem Malaria-Impfstoff“ heißt es in einer Pressemeldung der Ärztekammer des Saarlandes, die auch von der Kassenärztliche Vereinigung Saarland, dem Facharztforum Saar und dem Saarländischen Hausärzteverband unterzeichnet wurde.
Die Ärzte zitieren in der Meldung neben Virologe Christian Drosten, der sagt „Alle Impfstoffe sind gegen schwere Verläufe total gut wirksam“ sowie den amerikanischen Infektiologe Lawrence Corey mit den Worten „Wollen Sie einen Impfstoff, der Sie vor Husten schützt oder wollen Sie einen Impfstoff, der Sie vor dem Tod bewahrt?“
Die Mediziner heben weiterhin den „praktischen Vorteil“ der „einfachen Handhabung“, der hohen Wirksamkeit bereits nach der ersten Impfung sowie gute „gute Verträglichkeit – so gut wie bei dem BionTech-Impfstoff“ hervor.
„Von eigentlichem Interesse sei doch aber, „ob wir gegen den schweren Verlauf geschützt sind. Und da liegt die Wirksamkeit viel, viel, viel besser.“, so die Saar-Ärzte.
Abgeschlossen wird das Schreiben durch Epidemiologe Klaus Stöhr, der kritisiert: „Es ist ja wirklich ein Jammern, Entschuldigung, auf sehr hohem Niveau gegenwärtig“.