Im Sulzbacher Stadt ging es am gestrigen Donnerstag unter anderem um die Mehrkosten für den ÖPNV durch die Firma „Saar-Mobil“ sowie den Jahresabschluss 2018.
Zahlt man die Forderung eines Bus-Unternehmens oder lässt man vor allem Schülerinnen und Schüler „an den Haltestellen stehen“? Vor dieser Frage stand der Sulzbacher Stadtrat in seiner Sitzung am Donnerstag. Seit April fahren die Busse der Firma Saar-Mobil auf den Linien 132 und 173, die hauptsächlich Sulzbach und Quierschied miteinander verbinden und morgens und mittags den „Schulbus“ darstellen. Saar-Mobil hat den Busbetrieb übernommen, nachdem der bisherige Betreiber in Insolvenz ging. „Freitag wurde das Verfahren eröffnet, montags hat Saar-Mobil den Verkehr fortgeführt„, lobte Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam die schnelle Hilfe der Firma damals.
Höhere Kosten für den Busbetrieb
Saar Mobil fordert nun von den betroffenen Städten und Gemeinden insgesamt 83.768 Euro monatlich. Davon fallen auf die Stadt Sulzbach rund 19.000 Euro, Friedrichsthal wird mit ca. 7800 Euro belastet, Quierschied ist mit ca. 37.000 Euro am stärksten belastet, auf die Landeshauptstadt Saarbrücken fallen ca. 8200 Euro und Heusweiler muss gerundet 11.500 Euro zahlen.
„Mit der Notvergabe hat der Zweckverband dem Unternehmen einen Blanko-Scheck ausgestellt„, ärgerte sich Dietmar Holzapfel (Freie Wähler) über die nun gestellte Forderung nach einer 50-prozentigen Abschlagszahlung und warf dem für den ÖPNV zuständigen Zweckverband mit dem dem Riegelsberger Bürgermeister Klaus Häusle an der Spitze juristische Fehler bei der Vertragsgestaltung vor. Ein Wirtschaftsprüfer soll das Zahlenwerk, ein Jurist die Vereinbarung überprüfen.
Dass der ÖPNV zukünftig für Städte und Gemeinden teurer werden würde, war abzusehen: „Guter Lohn für gute Arbeit – dazu stehen auch wir„, sagte Sulzbachs Bürgermeister Michael Adam und erklärte, dass alleine durch die aus dem jüngsten Tarifstreit resultierenden Lohnerhöhungen die Betriebskosten für Busunternehmen in die Höhe gegangen sind. „Der Fall zeigt, dass wir ein neues ÖPNV-Konzept brauchen„, sagte Jochen Wagner (CDU), „nicht nur für Sulzbach, sondern für den gesamten Kreis.“ Der Stadtrat stimmte abschließend für die Kostenübernahme und damit auch für den „Schulbus“.
Jahresabschluss 2018 besser als gedacht
Derweil fiel der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2018 besser aus als geplant. Ursprünglich hat die Verwaltung mit einem Minus von rund acht Millionen Euro gerechnet. Durch deutlich höhere Steuereinnahmen (19,8 statt 14,8 Millionen Euro wie prognostiziert) sank der Jahresfehlbetrag auf „nur“ 2,68 Millionen Euro.
RAG berichtet über Projekte
Die RAG berichtete über die sich in Planung findenden Projekte in Sulzbach, wie zum Beispiel das mögliche Baugebiet Mellin, den Abschluss des Projekts „Halde Maybach“ oder auch über die Renaturierung des Freibadgeländes. Hierzu folgt zeitnah ein weiterer Artikel.