Aufgrund der landesweit geltenden Ausgangsbeschränkungen wurden Spielplätze und Bäderbetriebe gesperrt, das gesamte Vereinsleben lahmgelegt und Veranstaltungen abgesagt. Es handelt sich um die härtesten Einschnitte, die das Land seit dem zweiten Weltkrieg hinnehmen musste.
Dabei standen in Friedrichsthal zwischen März und April einige interessante Events an: Der Aufstiegskampf der Hellas 05 Bildstock mit gleich beiden aktiven Mannschaften, Der DJK Bildstock Osterlauf, die Feierlichkeiten zum hundertjährigen Bestehen des Saarwald-Vereins und natürlich sämtliche vereinsinterne Events. Aber auch wichtige Sitzungen wurden auf Eis gelegt – so z.B. die „finalen Gespräche“ zum Thema Vereinshaus. Diese laufen nun schriftlich in reduzierter Form.
Trotz aller Entbehrungen nehmen die Bürgerinnen und Bürger die beschlossenen Einschränkungen weitestgehend gut auf, wie Friedrichsthals Bürgermeister Rolf Schultheis berichtet: „Zur Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben machen wir über das Ordnungsamt Kontrollen auch am Wochenende und zu unterschiedlichen Zeiten auch nach Dienstschluss. Es gab bisher keine größeren Verstöße und es musste auch kein Bußgeld erhoben werden. Lediglich Hinweise auf Einhaltung der Regularien wurden nochmals erörtert.“
Und auch, wenn es der Wettergott derzeit mit dem Saarland gut meint, hat das Ordnungsamt keine besonderen Vorkommnisse zu vermelden.
„Schichtdienst“ beim Baubetriebshof
Auch im öffentlichen Raum zeigen sich die Einschnitte: Spielplätze sind gesperrt, sonst belebte Plätze wirken verwaist, einzelne Spaziergänger sieht man auf den Straßen oder z.B. am Saufangweiher.
Beim Baubetriebshof wurde Art „Schichtbetrieb“ eingeführt, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter voneinander zu trennen und die Gruppen zu verkleinern. Dies hat auch Auswirkungen auf die tägliche Arbeit, z.B. bei den derzeit stattfindenden Reparaturarbeiten auf dem Marktplatz in Bildstock, wo zeitlich begrenzt gearbeitet wird – da beispielsweise auch das „Tagesgeschäft“ (hier sind z.B. Rückschnitt von Hecken, Bäumen und das Mähen der Wiesen zu nennen) wie gewohnt weitergehen muss.
Eine ähnliche Situation zeigt sich auch z.B. bei den Stadtwerken Friedrichsthal und dem EZF. Dort wurde teilweise auf Homeoffice-Betrieb / Bereitschaft umgestellt, um auch im Falle von Erkrankungen jederzeit die Versorgung mit Trinkwasser zu gewährleisten.
Geringe Infektionszahlen in Friedrichsthal
Stand 07.04.2020 (18 Uhr) wurden in Friedrichsthal 17 positiv getestete Menschen gemeldet. Im Vergleich zu anderen Gemeinden liegt die flächenmäßig kleinste Stadt im Saarland im unteren Bereich der Infektionstabelle – gerade aufgrund der dichten Besiedlung ein positives Zeichen.
„Corona hat unser komplettes Leben verändert“
Dass sich das Leben, wie wir es kannten, so schnell verändern konnte, dürften viele Menschen nicht für möglich gehalten haben. In dieser historisch schwierigen Zeit, die nicht nur sozial einschneidend ist, sondern insbesondere auch eine der größten Herausforderungen für alle Unternehmen darstellt, zeigen die Bürgerinnen und Bürger Verständnis. „Obwohl im Rahmen der Corona-Situation große Einschnitte vorgenommen werden mussten, halten sich die Friedrichsthaler Bürgerinnen und Bürger im Großen und Ganzen an die erlassenen Verordnungen“, sagt Rolf Schultheis. „Dafür mein herzlichster Dank“.
Und trotz aller Veränderungen, die die Coronakrise gesellschaftlich, privat und im Arbeitsleben mit sich brachte, stellt der Friedrichsthaler Bürgermeister fest: „Gerade deswegen ist es mir ein großer Wunsch – bleiben Sie gesund und achten Sie auch auf Ihre Mitmenschen. Denn eines ist klar: Dieses Virus kann uns viel Schaden zufügen, aber es kann uns nicht unsere Menschlichkeit nehmen.“