Demnach sollen, sofern sich das Infektionsgeschehen nicht drastisch verschlechtere, Friseure ab dem 01. März wieder öffnen können. „Für alle anderen vom Lockdown betroffenen Bereiche erarbeiten Bund und Länder Pläne für weitere sichere und gerechte Öffnungsstrategien aus, um den BürgerInnen und den Unternehmen mehr Planungssicherheit zu geben“, teilte die Staatskanzlei des Saarlandes mit.
Auch in den Schulen wird es nach dem heutigen Stand Veränderungen geben: Nach den Winterferien steige man mit den Grundschulen wieder in den Präsenzunterricht ein, so Ministerpräsident Hans (CDU). Ab 22. Februar beginnt der Unterricht wieder im Wechsel.
Weitere Schulen sollen danach Schritt um Schritt folgen. Begleitet werden die Öffnungen mit einem strengen und breit angelegten Testsystem. „Wir beginnen behutsam mit den Grundschulen im Wechselunterricht. Danach folgen sukzessive die weiterführenden Schulen. Die Hygienekonzepte werden überprüft und nachgeschärft, insbesondere setzen wir an unseren Schulen auf mehr Tests.
Zu einer verantwortungsbewussten Öffnungsperspektive gehört auch, dass wir für Vorkehrungen treffen, damit das Infektions-Geschehen auch bei Lockerungen beherrschbar bleibt. Dazu gehört vor allem die Ausweitung der Testmöglichkeiten. Wir brauchen flächendeckende Testungen im laufenden Schul- und Kitabetrieb und ein möglichst flächendeckendes Angebot von Schnelltests für alle BürgerInnen“, so der Ministerpräsident.
Für generelle Öffnungen des Einzelhandels und der Wirtschaft sei es jedoch noch zu früh. „Uns allen ist klar, dass der Lockdown eine erhebliche Belastung und eine zermürbende Situation für die gesamte Gesellschaft ist – die fehlenden sozialen Kontakte sind für viele Menschen ein großes Problem, die Einschränkungen sorgen bei den Betroffenen für Existenzängste. Und trotzdem halten wir ein Ende des Lockdowns zum jetzigen Zeitpunkt für zu riskant – denn die Folgen bei einem ungebremsten Infektionsgeschehen wären noch sehr viel schwerwiegender. Die Zahlen sind nach wie vor zu hoch, um die Pandemie im Griff zu halten. Vorschnelle Lockerungen könnten die bisher erzielten Erfolge zu Nichte machen und die Situation so verschärfen, dass wir dann noch härtere Maßnahmen bräuchten“, so Hans.
Ab Inzidenz von 35 weitere Öffnungen
Der nächste Öffnungsschritt könne erst „bei einer stabilen 7-Tage-Inzidenz“ von höchstens 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner erfolgen. Hierzu gehört die Öffnung des Einzelhandels. Dort soll eine Flächenbegrenzung von 20 Quadratmeter pro Kunden angewandt werden. Ebenso sollen ab der Inzidenz von 35 auch Museen und Galerien öffnen und „körpernahe Dienstleistungen“ wieder ausgeübt werden können. „Mir ist wichtig, keine falschen Hoffnungen zu wecken, keine überzogenen Erwartungen zu wecken bei den Menschen, denn wir wissen nicht genau, wie sich die Varianten und Mutationen des Virus ausbreiten. Das zwingt uns zu absoluter Vorsicht“, so Hans.
Coronazahlen im Saarland rückläufig
Die Zahl der Sars-CoV-2-Infektionen im Saarland ist rückläufig. Die Sieben-Tages-Inzidenz sank auf 96,1. Dies sei ein „Zeichen in die richtige Richtung“, so der Ministerpräsident. Vor einer Woche habe der Wert noch bei rund 130 gelegen. Das Saarland liegt im Bundestrend auf den hinteren Plätzen in der 7 Tage-Inzidenz. Der Durchschnitt beträgt aktuell 68.
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- Tobias Hans: Livestream PK