Der stellvertretende FDP-Fraktionschef und scheidende Transatlantik-Koordinator der Bundesregierung, Michael Link, hat scharfe Kritik an der Ankündigung des designierten US-Präsidenten Donald Trump geäußert, Zölle für Einfuhren aus Mexiko, Kanada und China erheben zu wollen. „Die angekündigten Importzölle gegen Mexiko und Kanada sowie gegen China zeigen einmal mehr Trumps Politikstil: Er wirft vermeintliche Verbündete und Rivalen in einen Topf“, sagte Link dem „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ (Mittwochausgaben). „Indem er stabile Allianzen in einer fragilen geopolitischen Gemengelage aufbricht, richtet Trump großen ökonomischen Schaden an.“
Deutschland müsse sich darauf einstellen, ebenfalls in das Visier Trumps zu geraten, warnte Link. „Statt auf Trumps protektionistische Maßnahmen zu warten und wie das Kaninchen auf die Schlange zu starren, bräuchte Deutschland gerade jetzt entschlossene Wirtschaftsreformen wie zum Beispiel niedrige Unternehmenssteuern“, forderte der FDP-Politiker. „Die EU braucht mehr Freihandelsabkommen zum Beispiel mit den Mercosur-Staaten und Indien, die EU-only und nicht mit umwelt- und sozialpolitischen Auflagen überfrachtet sind.“
Trump hatte in einem Post auf seiner persönlichen Plattform angekündigt, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf alle Produkte aus den Nachbarländern Mexiko und Kanada erheben zu wollen. Produkte aus China sollen mit einem zusätzlichen Zoll von 10 Prozent belegt werden.
Für die Zölle will Trump am 20. Januar 2025, dem Tag seines Amtsantritts als US-Präsident, eine entsprechende Exekutivanordnung unterzeichnen. Der Republikaner begründete seine Ankündigung mit einer angeblichen „Invasion“ der USA. Mexiko und Kanada machte er für Kriminalität und Drogenimporte verantwortlich.
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