Die Impfdosen seien bei einer Begehung eines Werks im italienischen Werk in Anagni bei Rom gefunden worden. Dort seien sie in Kühlanlagen gelagert worden.
Die EU-Kommission bestätigte den Fund des Impfstoffs.
Das Werk des Unternehmens „Catalent“ produziert im Auftrag von AstraZeneca das Corona-Vakzin. In diesem Fall aber soll es sich um Impfdosen handeln, die zuvor in den Niederlanden produziert und in Italien abgefüllt worden waren.
Die italienische Zeitung „La Stampa“ berichtet, die Begehung sei nach Hinweisen der EU-Kommission erfolgt. Es wird vermutet, dass der Impfstoff für einen Export nach Großbritannien vorgesehen war, heißt es aus Behördenkreisen.
Die EU-Kommission streitet seit Längerem mit AstraZeneca über die Lieferverträge. Sie kritisiert, dass diese nicht eingehalten würden. Unter anderem wegen nicht gelieferter Impfdosen von AstraZeneca ist es in mehreren EU-Staaten zu Verzögerungen der Impfkampagne gekommen.
Die nun in Italien gefundene Menge an Impfdosen entspricht ungefähr der doppelten Menge, die AstraZeneca bislang an die Europäische Union geliefert hat.
Statt bisher anvisierten 120 Millionen Impfdosen im ersten Quartal werden wohl nur 30 Millionen Dosen geliefert.
EU-Kommission verschärft Export-Kontrollen
Unterdessen hat die EU-Kommission die Export-Kontrollen für Corona-Impfstoff verschärft. Künftig seien die Grundsätze der Gegenseitigkeit und der Verhältnismäßigkeit bei Ausfuhren von Covid-19-Impfstoffen zu berücksichtigen, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwoch mit. Künftig soll demnach nicht nur geprüft werden, wie sich eine geplante Ausfuhr auf die Erfüllung der Abnahmegarantie der EU mit Impfstoffherstellern auswirkt.
Stattdessen werde zusätzlich darauf eingegangen, ob das Bestimmungsland Ausfuhren von Impfstoffen oder deren Ausgangsstoffen gesetzlich oder auf andere Weise beschränke sowie ob im Bestimmungsland bessere oder schlechtere Bedingungen als in der EU herrschen, insbesondere im Hinblick auf die epidemiologische Lage, die Impfquote und die Impfstoffvorräte.
„In Zeiten, in denen unsere Mitgliedstaaten mit der dritten Welle der Pandemie konfrontiert sind und nicht jedes Unternehmen vertragsgemäß liefert, ist die EU unter den OECD-Mitgliedern der einzige große Hersteller, der weiterhin Impfstoffe im großen Maßstab in Dutzende Länder ausführt“, sagte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Freie Fahrt müsse aber in beide Richtungen gelten. „Die Europäische Kommission wird daher die Grundsätze der Gegenseitigkeit und der Verhältnismäßigkeit in den bestehenden Genehmigungsmechanismus der EU aufnehmen.“ Man müsse dafür sorgen, dass Impfstoff für die Bürger der EU „rechtzeitig und in ausreichender Menge“ bereitgestellt werde.
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- AstraZeneca Impfstoff: AstraZeneca