Bei dem von mehreren Unfällen und zahlreichen Unterbrechungen geprägten Formel-1-Rennen in Mugello wurde sein Teamkollege Valtteri Bottas Zweiter. Bereits in der ersten Runde kam es zu einem Crash, an dem mehrere Autos beteiligt waren – Max Verstappen (Red Bull) und Vorwochen-Sieger Pierre Gasly (Alpha Tauri) schieden aus.
Auch Ferrari-Pilot Sebastian Vettel war beteiligt. Er musste beim 1.000 Rennen der Italiener im Rahmen der Formel-1-Weltmeisterschaft bereits in der ersten Runde an die Box. Direkt nach dem Re-Start in der siebten Runde kam es zum nächsten Unfall. Der führende Bottas war an der Spitze sehr langsam gefahren, was hinten im Feld offenbar nicht realisiert wurde. Mit Nicholas Latifi (Williams), Kevin Magnussen (Haas), Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo) und Carlos Sainz (McLaren) schieden gleich vier weitere Fahrer aus. Das Rennen musste an der Stelle unterbrochen werden. Beim Neustart konnte dann auch Esteban Ocon (Renault) wegen technischer Probleme nicht mehr mitmachen. Somit waren nur noch 13 Autos auf der Strecke. An der Spitze erwischte Hamilton den besseren Start als Bottas und konnte so die Führung übernehmen. Im Anschluss schien der Mercedes-Doppelsieg lange relativ ungefährdet. In der Schlussphase wurde es dann aber doch noch einmal spannend, da das Rennen nach einem Unfall von Lance Stroll (Racing Point) in der 44. Runde erneut zur Reparatur der Streckenbegrenzung unterbrochen werden musste. Beim dritten und letzten stehenden Start des Tages blieb Hamilton vor Bottas. Den dritten Platz auf dem Podium nahm in der Toskana Alex Albon (Red Bull) ein. Auf den weiteren Rängen folgten Daniel Ricciardo (Renault), Sergio Pérez (Racing Point), Lando Norris (McLaren), Daniil Kvyat (Alpha Tauri) und Charles Leclerc (Ferrari). Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) holte auf Rang neun zwei Punkte für die WM-Wertung, Sebastian Vettel (Ferrari) auf dem zehnten Platz einen Punkt. Der Punkt für die schnellste Rennrunde ging an Hamilton.
Das nächste Formel-1-Rennen findet in zwei Wochen in Russland statt.
Verstappen ungehalten
Bereits bei der Fahrt in die Startaufstellung kam es bei bei Max Verstappen zu technischen Problemen. Das Team diagnostizierte einen „Software-Fehler“ und kurz darauf dessen Behebung. Unmittelbar nach dem Start lief für Verstappen alles nach Plan, als er neben Hamilton auftauchte. Doch plötzlich verlor er Motorenleistung und in der ersten Kurve resultierte daraus eine Kollision, bei der Verstappen im Kies stecken blieb. Nach dem Rennen war der Niederländer sichtlich angefressen: „Ich spürte schon auf der Fahrt in die Startaufstellung, dass etwas nicht stimmte. Das Auto ging nicht in den Leerlauf und ich geriet in das Anti-Stall-Programm. Mein Start an sich war gut. Ich zog außen neben Lewis, aber als ich bei Vollgas war, hatte ich ein ähnliches Problem wie in Monza und plötzlich keine Leistung mehr. Dieses Problem ist also noch nicht gelöst.Dann findest du dich schnell mittendrin im Feld wieder und wirst dort leicht in einen Crash verwickelt. Ich weiß nicht mal, was genau passiert ist, aber wir hätten nie in dieser Position sein sollen.“
Die Gründe für den Defekt sind aktuell noch unbekannt. Dr. Helmut Marko, Red Bull Sportchef vermutet den Defekt im elektronischen Bereich. „Wir haben jetzt gesehen mit Albon, dass unser Speed sehr wettbewerbsfähig ist und dass unser Reifenverschleiß besser ist als bei Mercedes. Also war mit Max die reelle Gewinnchance da. Alles in allem ein turbulentes Rennen mit einem schlechten Ausgang für uns„, so der Sportchef weiter.
Albon zeigt erneut gutes Rennen
Der zweite Red Bull-Pilot Alex Albon zeigte erneut ein gutes Rennen. Der in der Kritik stehende junge Fahrer holte mit seinem dritten Platz und zwei beherzten Überholmanövern gegen Rennende für die „Bullen“ die Kohlen aus dem Feuer. Albon selbst war vom Rennausgang offenbar selbst überrascht: „Ich hatte es schlimmer erwartet, aber wir hatten zwei rote Flaggen, die geholfen haben„, so der Pilot. Für den jungen Thailänder ist es das erste Podium nach seiner Beförderung zu Red Bull Racing.
Er steht in der Kritik, da Verstappen kontinuirlich bis zu einer Sekunde (!) schneller ist. Mittlerweile beträgt der Rückstand rund eine halbe Sekunde pro Runde, weswegen Albon nicht die Resultate wie sein Teamkollege einfahren kann.
Ferrari am Ende des Feldes
Für Ferrari lief der 1000. Grand Prix in der Formel 1 erwartungsgemäß schlecht. Täuschte der gute 5. Platz in der Qualifikation von Charles Leclerc (der nur durch eine Gelbphase möglich wurde) über die Leistung hinweg, landeten beide Piloten im Rennen auf den hinteren Plätzen. Während Charles Leclerc auf dem 8. Rang (von 12) landete, schaffte es Sebastian Vettel nicht über den 10. Platz hinaus. Positiv könnte man sagen: „Beide Ferrari kamen in die Punkte“. Vettel nach dem Rennen frustriert: „Ich hätte mir natürlich gewünscht, dass wir da ein bisschen mehr abstauben als nur einen Punkt zum Schluss, aber viel mehr war da nicht drin. Wir haben einfach nicht die Pace gehabt im Rennen. Es ist natürlich sehr ernüchternd. Phasenweise war der Williams schneller. Ich glaube, wir hatten einfach nicht den Grip, gerade nach den ersten paar Runden – oder eigentlich gar nicht im Rennen – um da wirklich zu attackieren. Es gab heute nicht viele Autos, die langsamer waren als wir. Das ist natürlich hart für uns, aber wir haben trotzdem versucht, alles mitzunehmen“, so der Heppenheimer deutlich.