Heute fand auf dem Bildstocker Hoferkopf der Tag der deutschen Imkerei statt. Der Bienenzuchtverein Friedrichsthal-Bildstock lud zum Tag ein und präsentierte sein Handwerk.
Um 11 Uhr war schon mächtig was los: Zahlreiche Gäste kamen bei herrlichem Sommerwetter zum Hoferkopf. Die Imker vom Friedrichsthaler Bienenzuchtverein zeigten neben den eigenen Honigsorten auch andere Bienenprodukte – Kerzen, Wachsblöcke, Duschgele zum Beispiel.
Die Imker mischten sich unter die Gäste und beantworteten in angenehmer Atmosphäre Fragen der Besucher. Die Mitarbeiter der Gaststätte zum Hoferkopf bedienten die Gäste mit kühlen Getränken. Die Imker zeigten auch einen traditionellen Bienenkorb vergangener Tage, die der natürlichen Nisthöhle – ein ausgehöhlter Baumstamm – nahekamen, denn dort haben Bienenvölker früher genistet.
Heute verwendet man hierzu sogenannte „Magazinbeute“, in die von Oben die Rähmchen mit Wachs, auf die die Bienen die eigentlichen Waben „draufbauen“, eingeführt werden. Ein Detail am Rande: Damit der Honig nicht herausfließen kann, werden die Waben in einem Winkel von ca. 15° nach oben gebaut.
Auch auf die angespannte Wildbienensituation (Stichwort Varroamilbe, wir berichteten) wurde eingegangen. Selbst über die Nachteile von „steinwüstenähnlichen Vorgärten“ wurde gesprochen – denn wo Steine liegen, finden Bienen keine Nahrung.
Wie entsteht eigentlich Honig?
Die Entstehung von Honig ist ein aufwendiger Prozess. Dies lässt sich nicht in einem kurzen Absatz erklären. Generell kann man sagen, dass Honig von Honigbienen aus dem Nektar von Blüten oder aus Honigtau erzeugt wird.
Grundsätzlich wird von den Bienen erst dann Honig produziert, wenn der eigene Bedarf für die Ernährung des Volkes sowie der Aufzucht der Brut gedeckt ist. Es handelt sich im entfernten Sinne um die Nahrungsreserve für das Bienenvolk. Bienen saugen mit dem Rüssel den Nektar aus der Pflanze und lagern ihn im Honigmagen, einer Art Kropf, ab. Zurück im Bienenstock übergeben sie den Saft an die Stockbienen. Bei jeder Übergabe des Nektars wird dieser mit Enzymen, Eiweißen, Säuren und anderen Stoffen angereichert. Gleichzeitig wird der Wassergehalt im Nektar verringert. Am Ende bleiben ca. 15 % Wassergehalt über – von anfangs mehr als 70%.
Ist der Wassergehalt weit genug reduziert, wird der Honig in die Lagerzellen transportiert und luftdicht mit einem Wachsdeckel verschlossen. Es handelt sich dabei um das sogenannte „Verdeckeln“. Im Übrigen: In Deutschland darf der Honig nicht weiter behandelt werden, was ihn zu einem besonders hochwertigen Endprodukt macht – sofern es sich um echten deutschen Honig handelt.
Honig aus Friedrichsthal – nicht aus China
Insbesondere in Supermärkten finden sich zahlreiche Honigprodukte verschiedenster Couleur. Oft ist hier zu lesen „Mischung von Honig aus EU-Ländern und Nicht-EU-Ländern“ oder noch schlimmer: „Mischung von Honig aus Nicht-EU-Ländern“.
In beiden fällen können sich Verbraucher nicht sicher sein, woher zum einen der Honig stammt, aber auch nicht wie er gewonnen und gelagert wurde. Innerhalb der EU darf Honig z.B. nicht gestreckt werden. Außerhalb der EU sieht es hingegen anders aus. Immer wieder steht z.B. China unter Verdacht, Honig zu strecken. In solchen Fällen wird z.B. Industriezucker untergearbeitet. Aufgrund der schwachen Kontrollen fällt dies jedoch selten auf.
Mit Honig vom Imker vor Ort kann so etwas nicht passieren. In den meisten Fällen kann der Imker sogar genau sagen, wo die Bienenvölker ausschwärmen. Auch eine Streckung des Honigs oder gar ein Import aus dem Ausland fällt hier weg.
Und wer möchte, dass auch die Kinder oder Enkelkinder später noch leckeren, „echten Honig“ genießen möchte, sollte sich überlegen, die Hände von solchen Großindustrieprodukten zu lassen und lieber beim Imker vor Ort ein Glas kaufen – und so viel teurer ist es wirklich nicht.
Wollen Sie auch in den Geschmack von leckerem Friedrichsthaler Honig kommen, sprechen gerne Winfried Becker an, der Ihnen verschiedene Sorten mit seinen 15 Imkerkollegen anbieten kann. Kontakt: 06897-842091