Das Ziel laut Innenministerium war, das Personal der Bundespolizei bis zum Jahr 2024 jährlich aufzustocken, um am Ende 500 Bundespolizistinnen und Bundespolizisten im Dienst zu haben.
„Aktuell stehen bereits 406 Beamtinnen und Beamte im Dienst der Bundespolizei im Saarland. Aus meinem Gespräch mit Dr. Romann hat sich ergeben, dass im März dieses Jahres rund 50 weitere Beamtinnen und Beamte und im September noch einmal rund die gleiche Anzahl an Einsatzkräften ins Saarland beordert werden“, sagte der saarländische Innenminister Klaus Bouillon.
Personalnotstand bei Landespolizei
Bei der saarländischen Landespolizei sieht die Situation schlechter aus. Laut Polizeigewerkschaft GDP fehlen im Saarland viele Polizistinnen und Polizisten. „Die Personalnot ist derart groß, dass Soll-Stärken in den einzelnen Organisationseinheiten nicht mehr erreicht werden können“, teilte die GDP Saar Ende September 2021 mit.
Aus Sicht der GdP müssten die Einstellungszahlen weiter angehoben und über die kommenden Jahre hinweg verstetigt werden – hierzu fehlten jedoch aus dem politischen Raum die Zusage.
Am 10. Januar 2022 traf die GDP auf Landespolizeipräsident Norbert Rupp. Im Gespräch mit dem Behördenleiter wurden die nahezu identischen Probleme der „OpE“ (Operative Einheit) und der saarländischen Bereitschaftspolizei LPP14 erläutert. „Durch den Personalmangel in der Polizei ist die Verlässlichkeit des Dienstplans längst nicht mehr gegeben – ungeplante Einsätze sind nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel. Dies führt nicht nur zu Belastungsspitzen, sondern beeinträchtigt in erheblichem Maße die Zufriedenheit der Belegschaft. Hinzu kommt, dass in v.g. Bereichen – sinnbildlich für die gesamte saarländische Polizei – die Dienstposten Mangelware sind“, heißt es in der später veröffentlichten Meldung.
Mittlerweile beziffert der GdP-Chef David Maaß den „Fehlbedarf“ an Polizistinnen und Polizisten im Saarland auf „400 bis 500 Köpfe“. Maaß sprach von einer „Bankrotterklärung der Personalpolitik der letzten Jahre“.
Dies brachte Innenminister Bouillon in Erklärungsnot. Er wolle „Millioneninvestitionen in die Polizei“ auf den Weg bringen, so der Innenminister Ende November 2021.