Der Impfstoff stammen aus einer Sicherheitsreserve aus Sachsen, Bayern und Thüringen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) sagte, die Lieferungen werden ab Montag koordiniert. Über die Verteilung vor Ort bestimme die tschechische Regierung.
Um welchen Impfstoff es sich handelt, sagte Kretschmer nicht. Dies beantwortete die Gesundheitsministerin Thüringens. Es handele sich um Impfstoff von AstraZeneca.
Sie halte die Hilfe „angesichts der Tragödie für alternativlos“. Das 10,7 Millionen Einwohnerland hat täglich mehr als 7500 Neuinfektionen – gleich viele wie Deutschland, das achtmal so viele Einwohner hat.
Tschechiens Premierminister Andrej Babis sagte in Prag, die Impfdosen aus Deutschland seien für die derzeit besonders betroffenen Bezirke Cheb, Sokolov und Karlovy Vary bestimmt.
Außerdem überlege er, das russische Corona-Vakzin Sputnik V einzukaufen. Man könne nicht auf die EU warten, wenn dort gar kein Antrag Russlands für eine Zulassung gestellt wurde.
Man habe Kreml-Chef Putin in einem Schreiben um die Lieferung gebeten, so Präsident Milos Zeman.
Von diesem Montag an gilt in Tschechien ein deutlich härterer Corona-Lockdown. Die Menschen dürfen ihren jeweiligen Bezirk in den kommenden drei Wochen nur noch in Ausnahmefällen verlassen. Mehr als 25.000 Polizisten und bis zu 5000 Soldaten sollen die Einhaltung der neuen Regeln überwachen. Bei Missachtung drohen Geldstrafen bis zu 400 Euro.