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Der frühere Vizekanzler und Außenminister Sigmar Gabriel (SPD) warnt nach den Angriffen Irans auf Israel vor einer massiven Ausweitung des Gaza-Konflikts.

„Jetzt ist passiert, wovor seit Beginn des Gaza-Konflikts alle Angst hatten: eine direkte Konfrontation zwischen Israel und dem Iran und die Gefahr der Ausweitung des Israel-Hamas Konflikts, der in Gaza längst zu einem unerträglichen Krieg geworden ist“, sagte Gabriel der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).

„Die Eskalation zwischen Iran und Israel ist schwerwiegend.

Angesichts der Angriffe des Irans auf Israel muss Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach den Worten der Vorsitzenden des Bundestags-Verteidigungsausschusses, Marie-Agens Stack-Zimmermann (FDP), jetzt Einfluss auf China nehmen, damit es im Nahen Osten nicht zu einem Flächenbrand kommt.

„Da der Kanzler schon in Peking weilt, sollte er vor Ort deutlich daran erinnern, dass Israel unser Freund ist und Deutschland an der Seite Israels steht“, sagte Strack-Zimmermann der „Rheinischen Post“ (Montagsausgabe).

Bei einer Lagebesprechung am Sonntagmorgen hat die israelische Regierung zunächst noch keine Entscheidung über eine Reaktion auf den iranischen Raketen- und Drohnenangriff getroffen.

Israel hat nach dem Angriff des Irans mit Raketen und Kampfdrohnen kleinere Schäden gemeldet.

Es habe eine „kleine Anzahl“ an Einschlägen gegeben, darunter auch auf eine Basis der Israelischen Armee im Süden Israels, teilte ein Militärsprecher am Sonntagmorgen mit.

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) fürchtet eine weitere Eskalation, nachdem der Iran in der Nacht zu Sonntag Drohnen und Raketen in Richtung Israel geschickt hat.

„Wir verurteilen den laufenden Angriff, der eine ganze Region ins Chaos stürzen kann, aufs Allerschärfste“, sagte Baerbock am frühen Sonntagmorgen.

Die USA haben nach eigenen Angaben mehrere Drohnen abgeschossen, die in der Nacht zu Sonntag vom Iran aus in Richtung Israel unterwegs waren.

Der Iran nach eigenen Angaben mehrere Kampfdrohnen in Richtung Israel geschickt, die israelische Armee bestätigt den Angriff.

Es handele sich um eine Reaktion auf die Bombardierung der iranischen Botschaft in Damaskus am 1. April, hieß es in iranischen Staatsmedien.

Angesichts wachsender Spannungen im Nahen Osten hat US-Verteidigungsminister Lloyd Austin seinem israelischen Amtskollegen Yoav Gallant in einem Telefonat die „unerschütterliche“ Unterstützung bei der Verteidigung Israels zugesichert.

„Minister Austin machte deutlich, dass Israel auf die volle US-Unterstützung zählen kann, um Israel gegen Angriffe des Iran und seiner regionalen Stellvertreter zu verteidigen“, erklärte der Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, Patrick Ryder, am Samstagnachmittag (Ortszeit).

Israel bereitet sich derzeit auf iranische Vergeltungsmaßnahmen vor, nachdem mutmaßlich das israelische Militär am 1. April ein Gebäude auf dem Gelände der iranischen Botschaft in der syrischen Hauptstadt Damaskus angegriffen hatte, wobei nach iranischen Angaben sieben Personen, darunter zwei Generäle, getötet wurden.

Am Morgen hatte die iranische Marine unterdessen das Containerschiff MCS Aries in der Nähe der Straße von Hormus beschlagnahmt.

Nach dem mutmaßlich israelischen Luftangriff auf ein Gebäude der iranischen Botschaft in Damaskus mit mehreren Toten bereiten sich die USA offenbar aktiv auf einen „erheblichen“ Vergeltungsschlag des Irans vor.

Laut US-Medienberichten sind Ziel und Zeitpunkt der Attacke zwar noch unbekannt, aber Regierungsvertreter in Washington halten demnach einen Angriff auf eine diplomatische Einrichtung Israels bis zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan in der kommenden Woche für möglich.

Auf israelischer Seite werde diese Einschätzung geteilt, heißt es weiter.