Sie befinden sich hier: Autoindustrie

Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) befürchtet infolge politischer Vorgaben zur Elektroautowende eine zunehmende Abhängigkeit Deutschlands und Europas vom E-Auto-Vorreiter China.

Er kritisierte den geplanten EU-Verbrenner-Ausstieg 2035 und „die überzogenen politischen E-Auto-Ziele“ in Berlin und Brüssel.

Angesichts des schleppenden Absatzes von Elektroautos mehren sich Forderungen aus der Autoindustrie nach einem längeren Festhalten an der traditionellen Verbrennertechnologie.

Der Vorstandschef des baden-württembergischen Autozulieferers Mahle, Arnd Franz, fordert von der Europäischen Union (EU) jetzt einen Kurswechsel: „Wir müssen das von der EU beschlossene vollständige Verbot für Fahrzeuge mit Verbrenner aufheben“, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (Dienstagsausgabe).

Ziel müsse es sein, Verbrennungsmotoren nachhaltig, das heißt mit synthetischen Kraftstoffen oder mit Wasserstoff, zu betreiben, nur so könne Europa die ehrgeizigen Klimaziele im Verkehrssektor erreichen.

Wegen der schwachen Nachfrage nach E-Autos spricht sich der Betriebsrat von Mercedes-Benz dafür aus, den Verbrennerausstieg zu verschieben.

Zurzeit sei Mercedes noch in der Lage je nach Marktsituation entweder mehr Verbrenner oder mehr E-Autos zu produzieren, sagte Michael Häberle, Betriebsratschef des Werks in Stuttgart-Untertürkheim und Mitglied des Aufsichtsrats, dem „Spiegel“.

Der Dieselpreis in Deutschland ist in der vergangenen Woche weiter leicht gesunken, während es bei Benzin erneut kaum Veränderungen gab.

Ein Liter Super E10 kostete am Dienstag im bundesweiten Mittel 1,766 Euro und damit 0,1 Cent weniger als in der Vorwoche, wie ein ADAC-Sprecher am Mittwoch der dts Nachrichtenagentur sagte.

Der Chef des Autoriesen Stellantis, Carlos Tavares, fordert ein Festhalten am Verbrennerverbot in der EU ab 2035. „Ich bin in keinster Weise dagegen, dass wir Verbrenner im Jahr 2035 verbieten, ich unterstütze diese Vorgabe“, sagte Tavares der „Welt am Sonntag“.

Diese Entscheidung sei „klar und deutlich“.

Der schwedische Energiekonzern Vattenfall will nach eigenen Angaben in Deutschland bis 2028 eine halbe Milliarde Euro für den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektroautos ausgeben.

„Wir investieren in den kommenden fünf Jahren jeweils rund 100 Millionen Euro“, sagte Fabian Hagmann, Vice-President E-Mobility, dem Fachdienst „Tagesspiegel Background Verkehr & Smart Mobility“.