Weltmeister Deutschland hat das vorzeitige Ausscheiden bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Russland vermieden. Die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw stand während der Partie massiv unter Druck und brauchte einen Freistoß in der 95. Minute, um das Ausscheiden zu vermeiden.
Löw baute die Mannschaft nach der desolaten Leistung gegen Mexiko auf vier Positionen um: Hector, Rüdiger (für den verletzten Hummels), Reus und Rudy (für Özil) rückten in die Startelf.
Die Mannschaft begann die Partie engagiert und bereits nach drei Minuten hätte es im Kasten der Schweden klingeln können: Kimmich spielte Werner im Strafraum frei, dieser legte zurück auf Draxler, der nur den Rücken der schwedischen Abwehrrecken traf, der Nachschuss von Hector rauschte knapp am Pfosten vorbei.
Nach gut zehn Minuten standen so 122 Pässe von Deutschland zu 6 Pässen der Schweden zu Buche – bei einem Ballbesitzverhältnis von 80% für Deutschland.
Doch wie auch im ersten Spiel schluckten die Deutschen einen gut gespielten Konter der Schweden, nachdem Rüdiger im Aufbauspiel den Ball vertendelte – doch Manuel Neuer parierte Weltmeisterlich.
Rudy verletzt runter, Bruch im deutschen Spiel
Mit dem Fehlpass von Rüdiger kam Unsicherheit ins deutsche Spiel, der Druck der Anfangsphase war weg und nach 30 Minuten musste Rudy mit Verdacht auf Nasenbeinbruch vom Platz. Für ihn kam Gündogan in die Partie.
Keine Minute später rannte die Nationalelf nach einem katastrophalen Fehlpass von Toni Kroos in einen weiteren Konter, der Toivonen eiskalt zur unverdienten 0:1 Führung nutzte.
In der 2. Hälfte noch mehr Druck
Zu diesem Zeitpunkt ist Deutschland ausgeschieden. Doch mit neuem Mut kamen die Spieler von Joachim Löw aus der Kabine: Flexibel tauschten Reus, der eingewechselte Gomez und Werner die Seiten und so kam der Ausgleich durch Reus bereits drei Minuten nach Wiederanpfiff.
Mit dem ersten Tor in der WM spielte sich die deutsche Mannschaft jetzt frei. Die Schweden zahlten den Preis für ihr extrem defensives und laufintensives Spiel – die Beine wurden schwerer.
Weitere Chancen von Gomez, Müller und Werner blieben jedoch ungenutzt. In der 82. Minute ging schließlich der bereits verwarnte Jerome Boateng in einen Zweikampf und sah hierfür die 2. Gelbe – Gelb-Rot. Eine absolut unnötige Aktion.
Löw brachte in der 87. Minute Julian Brandt – viel zu spät, denn bereits eine Minute nach seiner Einwechslung hätte er zum Matchwinner werden können, als er mit seinem Abschluss den Innenpfosten traf.
In der Nachspielzeit (5 Minuten) bekamen die DFB-Jungs noch einmal einen Freistoß: Kroos setzte zum genialen Moment an und zirkelte den Ball direkt ins lange Eck – und so zum 2:1 Sieg für die deutsche Mannschaft.
Moral und Wille waren heute gegen tief stehende Schweden das Mittel zum Sieg. Jetzt gilt es gegen Südkorea mit mindestens zwei Toren Unterschied zu gewinnen und so – unabhängig vom Ergebnis der Schweden gegen Mexiko das Weiterkommen einzutüten.