Im Finale von Lissabon bezwangen die Münchener Paris Saint-Germain mit 1:0 und konnten somit zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte das Triple aus Deutscher Meisterschaft, DFB-Pokal und Champions League gewinnen. Im Finale des wichtigsten europäischen Vereinswettbewerbs, das wegen der Corona-Pandemie nicht wie vorgesehen in Istanbul, sondern in Lissabon vor leeren Rängen ausgetragen wurde, kam es zum Duell mit dem finanzstarken französischen Meister aus Paris, bei dem ein altbekannter die Geschicke an der Seitenlinie leitet, der deutsche Fußballtrainer Thomas Tuchel, der am vergangenen Dienstag im ersten der beiden deutsch-französichen Aufeinandertreffen in den diesjährigen Champions-League-Halbfinalspielen RB Leipzig mit 3:0 ausschalten konnte.
Mit 3:0 gegen Lyon entschieden die Bayern ihrerseits souverän das zweite deutsch-französische Duell im Halbfinale. Dennoch wartete mit Paris ein anderes Kaliber auf den deutschen Rekordmeister: Eine mit Neymar, Mbappe und di Maria virtuos besetzte Offensive, die für rasantes Tempo steht.
Auch Münchens Übungsleiter Hansi Flick setzte vor Spielbeginn auf den Faktor Geschwindigkeit, so nahm er im Vergleich zum Lyon-Spiel eine Veränderung an der Startaufstellung vor: Der flinke Kingsley Coman begann überraschend für Ivan Perisic.
Das Spiel begann intensiv und Bayern begann mit starkem Pressing. Damit kam Paris die ersten Minuten der Partie nicht gut zurecht und machte mehrere Fehler. Kurios wurde es nach zehn Minuten, als Bayerns Trainer Hansi Flick den Luftdruck des Spielballs bemängelte.
Die erste Großchance des Spiels hatte jedoch Paris: Neymar wurde mit einem Super Pass von Mbappé freigespielt und Manuel Neuer musste erstmal eine Großchance vereiteln.
Dann zogen sich tiefe Sorgenfalten in Hansi Flicks Gesicht, als Jerome Boateng andeutete dass es für ihn verletzungsbedingt nicht weitergehen konnte. Für ihn kam der wiedergenesene Niklas Süle in diese intensive Begegnung, in der beide Mannschaften immer wieder zu guten Gelegenheiten kamen.
Bayern wird stärker
Nach 22 Minuten die erste Bayern-Chance: Nur Zentimeter fehlten nach einem tollen Pass von Davies für Lewandowski, der Pole trifft den Ball nicht optimal, fast die Führung.
Direkt im Anschluss die nächste Großchance von Paris: Dieses Mal verzieht Di Maria knapp. Auch Bayern hatte Chancen: Wie zum Beispiel Lewandowski, dessen Kopfball nach einer halben Stunde glänzend von Navas pariert wurde. Umso erstaunlicher war es, dass die Begegnung – mit leichtem Chancenplus für Paris, zur Halbzeit torlos blieb.
Neuer Weltklasse
Manuel Neuer war – zusammen mit Siegtorschütze Coman „Spieler des Spiels“. Er rettete den Sieg durch zahlreiche Weltklasseparaden und brachte die starke Offensive von Paris zur Verzweiflung.
Neuer zeigte in dieser Partie erneut, weshalb er der beste Torhüter der Welt ist.
Nach der Halbzeit Flick-Elf besser
Bayern spielte in der 2. Halbzeit stabiler – mit einem bärenstarken Manuel Neuer im Tor. In der 59. Minute die Erlösung: Nach einer präzisen Flanke von Serge Gnabry war es ausgerechnet der gebürtige Pariser Coman, der zum 1:0 in die lange Ecke einköpfte. Ausgerechnet Coman.
PSG war nun gezwungen, offensiver zu spielen und prompt wäre Marquinhos beinahe der Ausgleich gelungen, abermals war es Neuer, der die Bayern rettete. Bemerkenswert war es, dass die Münchener in der Schlussviertelstunde weiterhin hochstehend ihr dominantes Pressing durchzogen und die Pariser weiterhin an die eigene Hälfte banden.
Den nun immer hektischer agierenden PSG-Spielern fehlte die entscheidende Durchschlagskraft, um noch den dringend benötigten Ausgleich zu erzielen, sodass sich die Bayern nach 2013 erneut zum Champions-League-Sieger krönen durften.
Und so heißt es für Bayern-Trainer Hansi Flick nach 35 Spielen als Bayern-Trainer: Triple-Trainer: Bayern gewinnt die Bundesliga-Meisterschaft, den DFB-Pokal und die Champions-League.
Und Siegtorschütze ist ausgerechnet „King“ Coman, der so häufig von Verletzungen heimgesucht wurde. Am Montag Nachmittag werden die Bayern zurück in München erwartet.
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- Champions League Finale: Frank Hoermann/ SVEN SIMON / imagoImages