Nach einer abwartenden ersten Hälfte steigerten sich die Gäste deutlich und nutzten eine passive Vorstellung der Gastgeber konsequent aus. Für den FCS wird die Mission Aufstieg im Rückspiel am Dienstag (20:30 Uhr) zur Mammutaufgabe.
Zäher Beginn – Saarbrücken zu passiv
Die Ausgangslage war für beide Teams klar: Für Braunschweig ging es um den Klassenerhalt, für Saarbrücken um die Krönung einer bemerkenswerten Aufholjagd. Doch von offensivem Elan war in der ersten Hälfte wenig zu sehen. Saarbrücken wirkte abwartend, kontrollierte zwar phasenweise das Spiel, blieb jedoch ohne Durchschlagskraft. Auch Braunschweig tastete sich vorsichtig in die Partie – die erste nennenswerte Chance verbuchte Brünker in der 16. Minute, setzte seinen Abschluss aber deutlich neben das Tor.
Insgesamt war das Spiel bis zur Pause von viel Mittelfeldgeplänkel und wenigen Höhepunkten geprägt. Beide Mannschaften scheuten das Risiko – ein 0:0 zur Pause war die logische Konsequenz.
Tempelmann trifft – und Braunschweig übernimmt
Kurz nach Wiederanpfiff kippte die Partie: Tempelmann nutzte einen Konter zur Führung für die Gäste (49.). Der Schuss aus der zweiten Reihe passte genau – und war der Dosenöffner für eine nun dominantere Braunschweiger Mannschaft. Der FCS hingegen agierte weiterhin zu zögerlich, leistete sich zahlreiche Fehlpässe und verlor zu viele zweite Bälle. Die Passivität der Saarländer spielte den Gästen in die Karten.
Braunschweig wurde zunehmend sicherer und legte in der 61. Minute durch Rittmüller nach. Er traf per Direktabnahme nach starker Vorarbeit von Conteh zum 2:0. In der Folge kontrollierten die Löwen das Spielgeschehen, während Saarbrücken keine zwingende Antwort mehr fand.
Menzel verhindert Schlimmeres
Ein Lichtblick aus Saarbrücker Sicht war Torwart Patrick Menzel. Nach einer Operation kehrte der Stammkeeper ins Tor zurück – und zeigte eine starke Leistung. Mit mehreren sehenswerten Paraden hielt Menzel seine Mannschaft im Spiel und verhinderte ein mögliches 0:3 oder 0:4, das die Aufstiegshoffnung bereits im Hinspiel zunichtegemacht hätte. Seine Leistung war einer der wenigen positiven Aspekte an einem insgesamt enttäuschenden Abend für den FCS.
FCS ohne Reaktion – Braunschweig mit stabiler Vorstellung
Trainer Alois Schwartz versuchte, mit der Einwechslung von Vasiliadis, Rabihic und Patrick Schmidt frische Impulse zu setzen, doch die Wirkung blieb aus. Auch in der Schlussphase fand der FCS keinen Weg zurück ins Spiel. Eintracht Braunschweig verteidigte konzentriert und war dem dritten Treffer näher als der FCS dem Anschluss.
Ausblick: Alles oder nichts in Braunschweig
Mit dem verdienten 2:0-Auswärtssieg hat sich Eintracht Braunschweig eine starke Ausgangslage für das Rückspiel im heimischen Eintracht-Stadion geschaffen. Der FCS muss dort mindestens zwei Tore erzielen, um die Hoffnung auf den Aufstieg aufrechtzuerhalten – eine schwierige Aufgabe angesichts der gezeigten Leistung.
Saarbrücken wird im Rückspiel deutlich mutiger auftreten müssen. Die Spielweise im Hinspiel – zu defensiv, zu fehlerhaft und ohne den nötigen Biss – hat Braunschweig nicht nur in Führung gebracht, sondern auch in seiner Rolle als Zweitligist gestärkt. Die Tür zur 2. Liga steht für den FCS nun nur noch einen Spalt breit offen.
Bildquellen
- 7df535bb-3186-4b85-821b-060d24b3ca12~1: Roberto