Schlag gegen die Verbreitung von Kinderpornographie im Saarland

Die Polizei im Saarland hat in den letzten drei Wochen in mehreren konzertierten Aktionen einen Schlag gegen die Verbreitung von Kinderpornographie im Saarland durchgeführt.

Hintergrund der Aktion sind unter anderem Hinweise vom „Nationalen Zentrum für
vermisste und ausgebeutete Kinder (NCMEC)“ aus den USA. Diese melden weltweit
strafbare, insbesondere kinderpornographische, Inhalte im Internet. Die Hinweise
mit einem Bezug zu Deutschland werden über das deutsche Bundeskriminalamt (BKA)
an die Polizeien der Bundesländer übergeben.

Im Saarland ermittelt die Staatsanwaltschaft Saarbrücken gegen eine Vielzahl von
Tatverdächtigen. Aufgrund von Beschlüssen des Amtsgerichts Saarbrücken wurden
allein im März bisher 47 Durchsuchungen von Wohnanwesen, aber auch von
Arbeitsstellen der Tatverdächtigen durchgeführt.

Unterstützt wurde die Ermittlungsgruppe „Halde“, welche vor einigen Jahren zur
Bekämpfung der Kinder- und Jugendpornographie eingerichtet wurde, von
Dienststellen der Direktion LPP 2 Kriminalitätsbekämpfung/LKA, den Operativen
Einheiten und durch die Bereitschaftspolizei. Zudem wurden die Maßnahmen
teilweise durch die Staatsanwaltschaft Saarbrücken begleitet. An den
Aktionstagen waren so jeweils bis zu 26 Einsatzkräfte im Einsatz.

Insgesamt fanden in 22 saarländischen Städten und Gemeinden
Durchsuchungsmaßnahmen statt. So wurden in Bous, Saarlouis, Saarbrücken
(mehrere), Völklingen (mehrere), Ottweiler, Marpingen, Schiffweiler, Neunkirchen
(mehrere), Merchweiler, Merzig (mehrere), Dillingen (mehrere),
Rehlingen-Siersburg, Wallerfangen, Nohfelden, Ensdorf, Nalbach, Dillingen
(mehrere), Spiesen-Elversberg, Sulzbach, St. Ingbert, Beckingen (mehrere) und
Homburg (mehrere) Objekte durchsucht.

Bei den Durchsuchungen wurde entsprechendes, kinderpornographisches Material
aufgefunden und sichergestellt. Zu den einbehaltenen Gegenständen zählen in der
Regel sämtliche IT-Geräte, aber auch Ausdrucke von entsprechenden Darstellungen.
Insgesamt wurden 533 Gegenstände sichergestellt, die jetzt ausgewertet werden.

Der jüngste Tatverdächtige war bei diesen Maßnahmen gerade einmal 14 Jahre alt.
Hier ist jedoch der leichtfertige Umgang mit entsprechenden Darstellungen als
Ursache anzusehen. Der älteste Tatverdächtige ist 70 Jahre alt. Drei Frauen
wurden zudem als Tatverdächtige geführt. Einige der Tatverdächtigen sind der
Polizei schon bekannt gewesen. Diese sind in der Vergangenheit bereits in diesem
Deliktsbereich in Erscheinung getreten.

Die Ermittler stießen nicht nur auf kinderpornographische Beweismittel. So wurde
in einem Fall eine Indoorplantage mit Cannabispflanzen auf dem Dachboden eines
Anwesens festgestellt. Das Dezernat für Rauschgiftkriminalität hat diesen Fall
übernommen. Auch in Rheinland-Pfalz wurde die dortige Polizei zur Unterstützung
der hiesigen Maßnahmen tätig, da sich auf Grund gewonnener Ermittlungsergebnisse
eine Anschlussdurchsuchung im jeweiligen Zuständigkeitsbereich ergab.

Wichtig zu wissen:

Kinder und Jugendliche teilen oft leichtfertig verbotene Bilder und Videos.
Vielen ist gar nicht bewusst, dass sie dabei kinderpornografische Inhalte
weitersenden. Unter kinderpornografischen Inhalten versteht man Bilder und
Videos, die den sexuellen Missbrauch von unter 14-Jährigen zeigen. Die
Verbreitung solcher Bild- oder Filmaufnahmen, aber auch von Schriften und
zeichnerischen Darstellungen sexueller Handlungen an und von Kindern sind
strafbar. Das gilt übrigens auch für Manga-Bilder mit entsprechenden
Darstellungen.

Seit einer am 1. Juli 2021 erfolgten Gesetzesänderung wird auch die Verbreitung
von solchen Abbildungen mit einer Freiheitsstrafe mit mindestens einem Jahr
geahndet. Auch Jugendliche müssen mit einer Strafe rechnen. Ein großer Teil der
Tatverdächtigen in diesem Bereich ist jünger als 18 Jahre, auch im Saarland.

Minister Reinhold Jost: „Mir ist es ein besonderes Anliegen, unsere Kinder vor
Gewalt und sexuellem Missbrauch zu schützen. Dies ist nicht nur Aufgabe der
Polizei, sondern von uns allen. Helfen Sie deshalb mit: Schicken sie solche
Bilder und Videos nicht weiter! Treten Sie aus Chatgruppen aus, in denen solche
Inhalte verbreitet werden und melden Sie solche Inhalte dem Netzwerkbetreiber
oder bei der Polizei!

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter der Kampagne SOUNDS WRONG des
Programms Polizeiliche Kriminalprävention unter www.soundswrong.de!




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