Baudezernent Heiko Lukas soll intern, so berichtet die SZ und der SR als Termin zur Vollständigen Nutzung „März 2021“ genannt haben. Dieser Terminplan sei, so berichtet Oberbürgermeister Conradt, nicht mit der Verwaltungsspitze abgestimmt gewesen.
Dem „Leak“ zufolge sollen frühstens ab Ende Oktober „Geisterspiele“ im Park möglich. Bis Ende Januar könnten drei der vier Tribünen nutzbar sein. Die „Victors“-Tribüne wäre demnach bis Ende März fertiggestellt.
Die Gründe für die erneute Verzögerung sollen weiterhin das Nebengebäude sein, dessen Verkabelung „hochkomplex“ sei. Hier sollen wohl unter anderem wichtige Stadiontechnik wie Notbeleuchtung und Sprachalarmierung zusammenlaufen.
FCS mit „Auswärtsspielmarathon“ in Liga 3?
Der Start in die dritte Liga stünde für den FCS unter keinem guten Stern. Denn weder Geisterspiele, noch die angedachten Auswärtsspiele im Stadion des FSV-Frankfurt sorgen für Begeisterungsstürme.
Auch die angedachten Geisterspiele in Völklingen könnten die Stimmung der FCS-Verantwortlichen nicht aufhellen.
Wann zieht Conradt Konsequenzen?
Sicherlich hat der Saarbrücker Oberbürgermeister dieses, nicht nur zeitliche, sondern insbesondere finanzielle Desaster nicht verursacht. Man möchte fast sagen, dass der neue OB die Scherben der überheblichen „Eigenplanungsvision“ der vorherigen Oberbürgermeisterin zusammenkehren muss.
Das alles ist für den 1. FC Saarbrücken als Hauptmieter jedoch unerheblich. Der Umbau sollte ursprünglich 16 Millionen Euro kosten. Bereits im vergangenen August sollte das neue Stadion fertiggestellt sein.
Mittlerweile haben sich die Kosten, auch für den Steuerzahler, auf nun 46,5 Millionen nahezu verdreifacht und die Bauarbeiten sollen bis März 2021 fertiggestellt werden. Wenn nicht noch einmal etwas Ungeplantes dazwischenkommt.
Fest steht jedoch eines: Bei der Bauplanung wurden offenkundig massive Fehler gemacht. So wurden beispielsweise eine Polizeiwache im Stadion gar nicht geplant, diese liegt nun bei fast 700.000 Euro.
Weitere 750.000 Euro fließen in Baunebenkosten. 130.000 Mehrkosten für Kühlanlagen, 80.000 Für den Feuerwehrfunk. Und die ursprüngliche Planung, den Rasen zu erhalten ist nun auch obsolet: Ein neuer Rasen samt Rasenheizung schlägt mit 800.000 Euro zu Buche. Von anderen gravierenden Fehlern wie falsch konstruierten Dächern etc. gar nicht zu sprechen.
Heute weiß man wohl: Stadionbau ist nichts für die Bauverwaltung der Landeshauptstadt. Statt der Vergabe an einen Generalunternehmer, der zum Festpreis das Stadion „schlüsselfertig“ hinstellt, murkst, damals unter der SPD-Oberbürgermeisterin Charlotte Britz, die Landeshaupt ein Stadion mit drei neuen und einer alten Tribüne zusammen, dass das dreifache kostet und nun endgültig zum „saarländischen Berliner Flughafen BER“ zu werden.
Bildquellen
- Lupa 20-06-2020: Ludwigsparkstadion.de / LHS Saarbrücken