Vor der Partie warnte Saarbrückens Trainer Lukas Kwasniok vor einem frühen Tor: „Wir müssen die erste Viertelstunde überleben!„. Dieser Wunsch ging nicht in Erfüllung. Saarbrücken startete mit harter Zweikampfführung in die Partie, wurde aber von Leverkusen von der ersten Sekunde an massiv unter Druck gesetzt. Die pfeilschnelle Offensive der Leverkusener schlug in der 11. Minute zum ersten Mal zu: Nach einer halbhohen Flanke von Demirbay aus rund 30 Metern Torentfernung schloss Diaby volley ab und brachte die Gäste mit 1:0 in Führung.
Leverkusen machte enorm Druck und legte in der 19. Minute durch Alario das 2:0 für den Favoriten nach. Zu diesem Zeitpunkt war das Spiel entschieden.
Saarbrücken agierte sehr defensiv und war sichtlich beeindruckt, in der ersten halben Stunde konnten die Hausherren keine ernstzunehmende Torchance kreieren. Man merkte der Mannschaft die ca. dreimonatige Zwangspause an. Leverkusen erspielte sich nach dreißig Minuten fast 87 Prozent (!) Ballbesitz, ein beeindruckender Wert, der die Feldüberlegenheit des Bundesligisten gegen den Viertligisten belegte.
Saarbrücken hatte sichtlich unter den fehlenden Fans im Hermann-Neuberger-Stadion zu leiden. Einzelne Nadelstiche der Blau-Schwarzen verpufften in der ersten Hälfte nahezu komplett. Der Respekt vor dem übermächtigen Gegner war zu groß.
Nach der Pause legte Bellarabi in der 58. Minute das 3:0 nach. Der FCS legte in dieser Phase zwar seine Angst vor dem Gegner ab, spielte „widerlich“, wie es Trainer Kwasniok vor der Partie angezeigt hat und zeigten eine große Moral. Timm Golley erarbeite sich in der 67. Minute die beste Chance für den FCS, scheiterte aber an Leverkusens Schlussmann Hradecky.
Auch das Gegenüber im Tor der Blau-Schwarzen, Daniel Batz, entschärfte in der zweiten Halbzeit einige hochkarätige Chancen, unter anderem von Paulinho in der 77. Minute. Auch wenn die Hausherren jetzt in der Partie griffiger und bissiger agierten, reichte es nicht mehr zum Ehrentreffer.
Nach dem Spiel sagte FCS-Keeper Daniel Batz: „Wir sind unfassbar enttäuscht. Wir haben alles gegeben. Unser Matchplan sah anders aus. Wir hatten zu großen Respekt.“
Saarbrückens Trainer Lukas Kwasniok ergänzte: „Wir haben verloren. Das ist für den Gemütszustand erstmal schlecht. Es ist mit dem Anstoß losgegangen. Wir wollten eklig sein. Aber wir haben angefangen zu zweifeln. Das hat sich bis zum Halbzeitpfiff durchgezogen. Wir waren da, aber nicht griffig. Das war auch Thema in der Halbzeit. Wir wollten alle Waffen ziehen und haben mit Wattebällchen geworfen. Es hätte alles zusammenkommen müssen.„
Leverkusens Trainer nach dem Spiel: „Ich hatte keine Zweifel, aber Respekt. Wir haben von Anfang an die Sache gut gemacht. Wenn man zwei Tore in 30 Minuten schießt, ist das Spiel gelaufen.“
Saarbrücken beendet mit diesem Spiel seine grandiose Saison. Die Blau-Schwarzen erreichten mit dem Einzug in das DFB-Pokal Halbfinale Historisches und steigen in die dritte Liga auf. Die Spiele in der neuen Saison finden dann auch wieder im Saarbrücker Ludwigsparkstadion statt.
Nach dem Spiel feierte eine Gruppe Saarbrücker Fans auf dem St. Johanner Markt mit Bengalos und Gesängen ihre Mannschaft. Kurzzeitig waren mehrere Einsatzwagen der Polizei vor Ort, nach ca. 15 Minuten leerte sich der Platz und Fans und Polizei zogen ab.
Leverkusen spielt nun am 4. Juli im Finale des DFB-Pokals in Berlin.