Da bereits der dritte Tag in Folge die Corona-Inzidenz im Saarland über dem kritischen Wert 100 liegt, wurden gemäß den selbstgesetzten Regeln des Saarland-Modells Verschärfungen durchgesetzt.
Testpflicht wird ausgeweitet
Ab 12. April gelten daher zusätzliche Maßnahmen, verbunden mit einer erweiterten Testpflicht. Die seit einer Woche geltenden Öffnungen werden vorerst nicht zurückgenommen. Dies ist auf „Stufe Gelb“ des Saarland-Modells nicht vorgesehen. Ab Montag muss beim Betreten von Unternehmen, egal ob Baumarkt oder Schmuckgeschäft, ein negativer Corona-Test vorliegen. Dieser darf nicht älter als 24 Stunden sein. Dies gilt auch für körpernahe Dienstleistungen wie Friseure und Kosmetikstudios.
Ausnahmen davon wird es lediglich für Bedarfe der Grundversorgung geben, wie Lebensmittel, Bankdienstleistungen oder medizinische Behandlungen.
Auswertungen durch Gesundheitsministerium und LKI
Wie die Landesregierung mitteilt, wertet das Gesundheitsministerium zusammen mit dem Landeskompetenzzentrum Infektionsepidemiologie (LKI) am Universitätsklinikum des Saarlandes sowie gemeinsam mit weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Intensiv- und Infektionsmedizin und Vertreterinnen und Vertretern der Krankenhausgesellschaft, Ärztekammer und Rettungszweckverband die jeweils aktuelle Situation aus. Gemeinsam mit dem LKI und weiteren Institutionen analysiert die Landesregierung dabei die Infektionslage, um die Belastungen des Gesundheitswesens aktuell und zentral für das Saarland zu bewerten.
In der Pressemeldung des Gesundheitsministeriums äußerte sich Ministerin Monika Bachmann: „Wir haben zu Beginn des Saarland-Modells immer wieder betont, dass bei einem Anstieg der Infektionen weitere Testpflichten eingeführt werden und wir die Ursachen des weiteren Infektionsgeschehens genau analysieren. Je mehr wir testen, desto mehr Infektionen decken wir auf – das wird uns in Kombination mit der digitalen Kontaktnachverfolgung helfen, die Infektionsketten schnell zu durchbrechen. Wenn das Infektionsgeschehen nicht unter Kontrolle bleibt und dem Gesundheitssystem eine Überlastung droht, werden wir, ohne zu zögern auf Stufe Rot stellen und die Notbremse ziehen. Wir gehen auch weiterhin kein Risiko ein, sondern handeln umsichtig und mit Bedacht. Es kommt jetzt mehr denn je auf die Mitwirkung aller Menschen im Saarland an.“
Kritik an ungenauen Formulierungen
Offenbar gibt es seitens der Saar-SPD Kritik an den ungenauen Formulierungen, ab wann beispielsweise die Stufe „Rot“ ausgerufen wird, wann eine Überlastung des Gesundheitssystems vorliege und welche fachliche Monitoringmaßnahmen existieren.
Bildquellen
- Saarland-Modell: Saarland