Bisher waren nur einzelne Schulen von Schließungen betroffen. Da sich die Ausbreitung des Virus beschleunigt, werden ab Montag Kindertageseinrichtungen und Schulen im Saarland geschlossen bleiben.
Dies hat der Ministerrat am Morgen in einer Sondersitzung auf Vorschlag von Ministerpräsident Tobias Hans beschlossen.
Eine Notversorgung für die Betreuung soll nach Angaben der Staatskanzlei sichergestellt werden.
Tobias Hans: „Ich möchte die Gefahren des neuartigen Virus nicht verharmlosen, auch panische Reaktionen sind nicht angezeigt. Es braucht jetzt Entscheidungen mit klarem Kopf, die unweigerlich auch eine Einschränkung des öffentlichen Lebens mit sich bringen.„
Hans der sagte weiterhin: „Eine Notversorgung der Betreuung für Familien wird sichergestellt. Ich empfehle in diesem Zeitraum, alle sozialen Kontakte auf das Nötigste zu reduzieren. Dadurch soll die Ausbreitung des Virus größtmöglich verlangsamt werden.
Ich weiß, dass diese Maßnahmen erhebliche wirtschaftliche Folgen nach sich ziehen und sage zu, dass wir alles daransetzten gemeinsam mit dem Bund die wirtschaftlichen Folgen abzumildern.
Der saarländische Ministerpräsident schloss seine Ausführungen mit den Worten: „Wir Saarländerinnen und Saarländer sind gesellige Menschen und stehen jetzt vor großen Herausforderungen durch diese Einschränkungen. Vor allem aber sind wir das Land des sozialen Zusammenhalts. Deshalb lassen Sie uns jetzt dafür sorgen, besonders gefährdete Menschen zu schützen. Bitte helfen Sie dabei mit und folgen Sie den Empfehlungen der Landesregierung.“
Weitere Maßnahmen: Werden heute Kleinveranstaltungen abgesagt?
Wie der Saarländische Rundfunk berichtet, sollen weitere Maßnahmen eingeleitet werden. So sollen in den nächsten Tagen auch kleinere Veranstaltungen, die „nicht notwendig“ sind, abgesagt werden. Dies soll Clubs, Diskotheken, Kulturveranstaltungen und Kinos betreffen.
Nach SR-Angaben wurden die saarländischen Krankenhäuser aufgefordert, Beatmungsgeräte zu kaufen und „weitere Kapazitäten vorzubereiten“. Auch für Altenheime wurden die Auflagen für Schutz- und Quarantäne erhöht.
Auch andere Bundesländer entscheiden
Am Freitag wollen auch die Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg über landesweite Schulschließungen beraten. Auch in Nordrhein-Westfalen finden Beratungen diesbezüglich statt.
Bundeskanzlerin Merkel forderte die Bürgerinnen und Bürger auf einer Pressekonferenz am Donnerstagabend auf, „wo immer möglich auf Sozialkontakte zu verzichten“.