Der saarländische Ministerrat hat am Dienstag über Verschärfungen der geltenden Corona-Regeln gesprochen. Auch über Schulen wurde debattiert. Einen Beschluss gibt es bisher noch nicht.
Am Nachmittag folgte eine umfassende Presseerklärung aus dem Bildungsministerium. Darin spricht das Ministerium eine „dringende Empfehlung zum Maskentragen“ aus – und zwar im Gebäude, im Unterricht und in der Betreuung. Aber auch im Sport- und Musikunterricht soll medizinische Maske getragen werden.
Lediglich im freien Rät das Ministerium dazu, auf medizinische Masken zu verzichten.
„Die Lehrkräfte sollen für sich selbst und insbesondere auch für die Schüler*innen regelmäßig, zum Beispiel während der Lüftungsphasen im Klassenraum, kurze Tragepausen einlegen. Für den Sportunterricht wird empfohlen, diesen anzupassen und zum Beispiel beim Sport in der Halle körperlich weniger belastende Übungen zu bevorzugen oder wenn es möglich ist, den Sportunterricht im Freien ohne Maske durchzuführen“, heißt es in der Handlungsempfehlung weiter.
Die benötigten Masken stellt das Ministerium auf Bestellung der Schule zur Verfügung.
Empfehlung zum Testen
Außerdem rät das Ministerium, auch geimpfte und genesene Kinder und Jugendliche sollten sich weiterhin regelmäßig testen lassen.
„Das bewährte Testregime an den Schulen wird fortgeführt, es gilt grundsätzlich weiterhin die sogenannte 3G-Regelung an den Schulen. Das MBK empfiehlt auch geimpften und genesenen Personen in der Schule, sich an den Testungen in ihren Schulen zu beteiligen, da auch Geimpfte und Genesene Infektionen weitergeben können“, heißt es aus dem Ministerium weiter.
Veranstaltungen reduzieren
Schulische Veranstaltungen sollen vorzugsweise wieder online stattfinden, empfiehlt das Ministerium für Bildung. „Nicht unbedingt notwendige Veranstaltungen mit externer Beteiligung sollen entweder abgesagt oder unter verstärkten Infektionsschutzbedingungen durchgeführt werden, wenn sie nicht mehr mit vertretbarem Aufwand abgesagt werden können“.
Veranstaltungen im Innenräumen mit externer Beteiligung seien unter Voraussetzung von 2G und mit Maske durchzuführen. Im Außenbereich könne unter Einhaltung der 3G-Regel auf Maske verzichtet werden.
Entwicklung der Corona-Zahlen mit Schulbezug:
Hatten die Schulen am 5. November noch 98 infizierte Schüler*innen und 9 infizierte Lehrkräfte sowie 124 Schüler*innen und 10 Lehrkräfte in Quarantäne gemeldet, so waren es am 15. November 386 infizierte Schüler*innen und 32 infizierte Lehrkräfte sowie 882 Schüler*innen und 44 Lehrkräfte in Quarantäne. Insgesamt gibt es im Saarland rund 120.00 Schüler*innen und rund 9.400 Lehrkräfte.
Streichert-Clivot: „Solidarität der Kinder wird nicht durch Erwachsene erwidert“
Die saarländische Bildungsministerin Christine Streichert-Clivot zeigt sich verärgert: „Ein Negativrekord jagt den nächsten. Denn auch im Saarland sind leider vor allem zu viele Erwachsene noch nicht geimpft. Das hat nun auch negative Folgen für die Kinder und Jugendlichen im Land und die Beschäftigten an unseren Schulen. Die große Solidarität, die Kinder und Jugendliche in dieser Krise den Erwachsenen gegenüber seit mehr als anderthalb Jahren zeigen, wird ganz offenbar nicht erwidert. Das ist traurig und ich kann nur alle, für die es empfohlen und möglich ist dazu aufrufen, sich endlich impfen zu lassen. Es gibt schlicht keinen Grund mehr, zu zögern und damit Schlimmeres, auch für die Kinder, Jugendlichen und Familien im Land, in Kauf zu nehmen.“
Bildquellen
- Schüler mit Maske: Regio-Journal