Es sind zwar „nur“ 9007,89 Euro, aber es ist ein Gewinn, den der Entwässerungsbetrieb der Stadt Sulzbach für das Jahr 2018 erwirtschaftet hat. Das Ergebnis des Jahresabschlusses wurde durch ein Steuerprüfungsunternehmen untersucht, für Richtig befunden und in der jüngsten Sitzung des Stadtrates am Mittwoch einstimmig angenommen.
Für das Jahr 2019 ist allerdings eine Kreditaufnahme von 1054220 Euro notwendig, das ist fast doppelt so viel als die ursprünglich geplanten 510000 Euro. Der Investitionskredit erhöht sich, „da die Abschreibung nicht ausreicht, um die Tilgung der bisher aufgenommenen Investitionsdarlehen zu erwirtschaften„, heißt es in der Vorlage der Verwaltung, „der Abschreibungszeitraum ist länger als die Darlehenslaufzeit. Dadurch entsteht eine Finanzierungslücke.„
Geld in die Hand nehmen muss die Stadt auch für die Kinderbetreuung. Konnten bis August dieses Jahres noch alle Anfragen befriedigt werden, stehen seit September laut Aussage von Bürgermeister Michael Adam (CDU) nun acht Familien ohne gesetzlich garantierten Kindergartenplatz da. „Die Einhaltung dieser gesetzlichen Bestimmung ist eine Herkulesaufgabe für die Kommunen„, betonte CDU-Fraktionssprecher Jochen Wagner.
Da in den bestehenden Einrichtungen in der Stadt die Kapazitätsgrenzen erreicht und eine weitere Aufstockung nicht möglich ist, wurde der Bürgermeister nun beauftragt zu prüfen, ob man den vor Jahren geschlossenen Kindergarten im Stadtteil Schnappach wiedereröffnen kann.
Die Verwaltung hatte bereits vorgearbeitet und erste Zahlen vorgelegt. Für notwendige bauliche Maßnahmen und Ausstattung rechnet man mit 40000 Euro, weitere Sach- und Dienstleistungen werden mit 55000 Euro veranschlagt.
Der größte Kostenfaktor ist allerdings die Personalaufwendungen, die mit etwa 200000 Euro zu Buche schlagen. Dieses Personal müsste neu eingestellt werden und soll eine Betreuungszeit zwischen 8 und 14 Uhr für Kinder über drei Jahre abdecken. „Die Wiedereröffnung in Schnappach ist seit jeher ein Herzensthema der SPD„, begründete Sprecher Andreas Latz die Unterstützung des Verwaltungsplanes, die auch die anderen Fraktionen teilten.
Außerdem wurde für eine Fortführung und Erweiterung des Ringbus-Angebotes gestimmt. Das „Busje“ sei ein Erfolgsmodell und mit den neuen Plänen auch den Stadtteil Neuweiler über die bestehenden Buslinien 150 und 160 an den Ringbus anzubinden, könne man die Nutzung weiter steigern. „Der Bus ist ein Segen. Mit ihm können viele Menschen am städtischen Leben teilhaben„, sagte Adam über den im Dezember 2018 gestarteten Modellversuch. Die Stadt Sulzbach ließ sich diesen öffentlichen Dienstleistungsauftrag für das erste Betriebsjahr rund 60238 Euro kosten, für das zweite mit erweitertem Angebot werden voraussichtlich 64730 Euro fällig.