Das Knappschaftsklinikum in Sulzbach wird ausgebaut. Über mehrere Jahre sollen bis zu 50 Millionen Euro in den Standort investiert werden. Neben der Modernisierung des OP-Bereichs sollen auch die Patientenzimmer renoviert und der Intensivbereich in einen neuen Anbau umziehen, um Platz für den moderneren OP-Bereich zu schaffen.
Im Gespräch mit Andrea Massone, stellvertretende Geschäftsführerin der Knappschaftsklinikum Saar erfahren wir, dass die Arbeiten während des regulären Betriebs stattfinden. Auch dies ist ein Grund für die relativ lange Bauphase, die bis zum Jahr 2025 dauern sollen.
Massone:
„Die Baumaßnahmen erfolgen im laufenden Krankenhausbetrieb, d.h. Bauabschnitte müssen so geplant werden, dass der Klinikbetrieb möglichst wenig beeinträchtigt wird. Beispielsweise kann die OP-Maßnahme erst nach Abschluss der Intensiv-Erweiterung begonnen werden, da erst dann die benötigten Flächen für die Modernisierung des OP-Traktes bereitstehen.“
Der tatsächliche Zeitrahmen und die Reihenfolge der Investitionen steht hingegen noch nicht konkret fest. Grund hierfür sind die derzeit noch fehlenden Zusagen der Landesregierung über die beantragten Einzelförderungen. Nach Angaben von Andrea Massone soll darüber noch in diesem Jahr entschieden werden:
„Die Anträge werden geprüft und voraussichtlich noch in diesem Jahr beschieden. In Abhängigkeit vom Umfang der Förderung muss dann über die Zeitschiene und die Reihenfolge der Projekte nachgedacht werden.“
Im Anschluss folgt dann eine in der Regel mindestens 12-monatige Planungsphase, danach das Baugenehmigungsverfahren und abschließend die Ausschreibungen für die einzelnen Gewerke.
Nach ersten Schätzungen werden die Arbeiten an OP und Intensivstation jeweils ein Jahr andauern. Die Patientenzimmer sollen, sofern möglich parallel zu den genannten Großen Bauabschnitten erfolgen.
Neues Personal kommt, Pflegekräfte werden entlastet
Neben der Investition in die Infrastruktur wächst auch das Personal mit. So werden alle Schüler des Krankenpflegekurses, die im Oktober ihr Examen bestehen, unbefristet eingestellt.
Doch auch durch interne Umstrukturierungen soll Entspannung im stationären Pflegebereich geschaffen werden. Auf unsere Frage, wie die Pflege des einzelnen Patienten zukünftig weiter verbessert werden soll, sagt Frau Massone:
„Unabhängig davon [Übernahme der Pflegeschüler, Red.] steht die Verbesserung der Organisation im Vordergrund, indem wir beispielsweise pflegefremde Tätigkeiten von den Mitarbeitern im Pflegedienst auf andere Berufsgruppen verlagern. So wird seit Kurzem in Sulzbach die Belieferung und Bestückung der Stationen, beispielsweise mit Medikamenten, vollständig von einem externen Logistikdienstleister übernommen. Aber auch die geplanten Baumaßnahmen führen zu erheblichen Verbesserungen von Abläufen – und damit indirekt zu besseren Arbeitsbedingungen und einer besseren Versorgung.“
Parkplatzsituation wurde entzerrt
Seit Jahren ein Problem hingegen war die angespannte Parkplatzsituation rund um das Klinikum in Sulzbach. Um dieses Problem zu lösen wurden in einer kurzfristigen Maßnahme 90 neue Parkplätze gebaut. Hierfür wurden mehr als 500.000 Euro investiert, erklärt uns Massone. Hierdurch habe sich die Parkplatzsituation deutlich verbessert. Zukünftig sollen diese Parkflächen durch die Erhebung von Parkgebühren mitfinanziert werden.
Und sollten die Kapazitäten irgendwann nicht mehr ausreichen, muss über ein Parkhaus nachgedacht werden, so die stellvertretende Geschäftsführerin abschließend.
Bildquellen
- Knappschaftsklinikum Sulzbach: Knappschaftsklinikum Saar GmbH