Augenklinik Sulzbach liefert erstes Transplantationssystem aus

Nach der Europaweiten Zulassung des neuartigen vorgeladenen Hornhaut-Transplantationssystems DMEK RAPID preloaded hat die Knappschafts-Gewebebank Sulzbach nun die weltweit ersten Einheiten an Augenzentren in Deutschland ausgeliefert.

„Damit ist jetzt zum ersten Mal in der Geschichte der Transplantationsmedizin ein gebrauchsfertig vorgeladenes menschliches Gewebe in Verkehr gebracht worden, eine einzigartige Verbindung von Spendergewebe und Medizinprodukt“, teilt die Knappschaftsklinik Saar in einer Presseinformation mit. Das am Forschungsstandort Sulzbach entwickelte und patentierte Transplantationssystem macht sogenannte DMEK-Operationen deutlich einfacher, schneller und sicherer. so das Klinikum weiter.

Externe Operateure können durch diese Technik erstmals vorpräparierte und gebrauchsfertig vorgeladene DMEK-Lamellen nutzen und direkt implantieren.

„Dies trägt entscheidend zur Sicherheit der Operation bei, da die transplantierte Gewebelamelle extrem sensibel auf mechanischen Stress reagiert, welcher durch die gebrauchsfertig vorgeladene Kartusche vermieden wird“, so das KKSaar.

Rekordjahr 2021

Die Knappschafts-Gewebebank Sulzbach ist derzeit die einzige Hornhautbank, die diese hochwertigen vorpräparierten und im DMEK-RAPID-System vorgeladenen DMEK-Lamellen mit Genehmigung des Paul-Ehlich-Instituts (PEI) herstellt und deutschlandweit versendet. Dabei baut die Technologie auf bereits bewährten Sulzbacher Innovationen auf. Chefarzt Prof. Dr. Peter Szurman: „Wir verwenden das DMEK-RAPID-System bereits seit drei Jahren für unsere eigenen Patienten.“

Durch die Sulzbacher Innovationen zur DMEK ist die Nachfrage von Patienten und Zuweisern enorm gestiegen. 2021 wurde erstmal die Marke von 500 Transplantationen pro Jahr erreicht. Damit ist die Augenklinik Sulzbach eines der größten Hornhauttransplantationszentren in Deutschland. 

Erfolgsgeschichte DMEK

„Die DMEK revolutioniert derzeit die Hornhautchirurgie. Grund ist der besonders schonende Ansatz, bei dem die Wiederherstellung der Sehkraft wesentlich schneller und besser, die postoperative Nachsorge einfacher und die Abstoßungsrate geringer sind“, so die Augenklinik. Prof. Dr. Peter Szurman: „Entscheidend für den Erfolg der DMEK war die konsequente Weiterentwicklung der Operationstechnik. Dazu gehörten verschiedene Entwicklungen am KHERI-Forschungsinstitut der Augenklinik Sulzbach wie die Einführung des ersten berührungsfreien Implantationssystems, der Sulzbacher DMEK-Kartusche, die Entwicklung der `Liquid Bubble`-Technik zur besonders schonenden und sicheren Präparation der Spenderlamelle sowie der Aufbau der Knappschafts-Gewebebank, die auf die Herstellung von hochwertigen lamellären Transplantaten unter modernen Reinraum-Bedingungen spezialisiert ist.“

Zuteilung über DGFG 

Die Nachfrage nach der DMEK-RAPID® ist derzeit hoch. Sie kann über die Vermittlungsstelle der DGFG bestellt werden. Interessierte Operateure können sich beim Sulzbacher DMEK-Intensivkurs für den Bezug der DMEK RAPID preloaded schulen und zertifizieren lassen. Die Lamellen kommen in einer Injektorkartusche vorgeladen und direkt gebrauchsfertig beim Operateur an. Dies erlaubt die direkte Implantation von validierten Transplantaten aus einem geschlossenen System heraus, ohne weitere Manipulation. 
Peter Szurman: „Die an der Augenklinik Sulzbach durchgeführte Zulassungsstudie konnte eine hohe Sicherheit nachweisen. Derzeit wird die DMEK RAPID Europaweit ausgerollt.“ 

IDie Augenklinik Sulzbach am Knappschaftsklinikum Saar hat sich mit jährlich 24.000 Operationen in sieben neuen, hochmodernen Operationssälen zu einer der größten Augenkliniken in Deutschland entwickelt und ist weit über die Landesgrenzen hinaus anerkannt. Die 37 spezialisierten Ärzte und das angeschlossene Team behandeln jährlich 50.000 ambulante und 6200 stationäre Patienten.

Bildquellen

  • Wahl KKSaar: Knappschaftsklinikum Saar

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