Am 14.03.2018 informierte das Kurdische Gesellschaftszentrum an einem Stand vor der Europagalerie in Saarbrücken über das militante Vorgehen der türkischen Armee in der kurdischen Stadt Afrin. Im Anschluss folgte eine nicht angemeldete Demonstration mit teils aggressiver Stimmung.
Die Informationsveranstaltung an der Europagalerie lief komplett störungsfrei und friedlich ab. An dem angemeldeten Informationsstand hielten sich ca. 15 Personen auf und erklärten den interessierten die Situation um die kurdische Stadt Afrin, die derzeit von der türkischen Armee eingekesselt wird.
Stürmung des Hauptbahnhofes Saarbrücken
Gegen 20 Uhr versammelten sich erneut Kurden an der Europagalerie. Nach Polizeiinformationen handelte es sich zu großen Teilen von Menschen syrischer Herkunft. Diese Versammlung war nicht angemeldet und dauerte ca. eine Stunde. Die Menschen machten mit Transparenten, Fahnen und Sprechhören auf die Situation in Afrin aufmerksam. Gegen 21 Uhr stürmten die rund 300 bis 400 Teilnehmer schlagartig in Richtung Hauptbahnhof.
Dort wurde der Protest in der Bahnhofsvorhalle lautstark fortgesetzt. Die sich vor Ort befindenden Polizeikräfte gewährleisteten die Sicherheit vor Ort, sodass es zu keinen Beeinträchtigungen von Passanten oder Einrichtungen kam. Lediglich eine Behinderung von Bahnreisenden konnte nicht verhindert werden. Auf dem Rückweg zur Europagalerie verbrannten einige Teilnehme eine türkische Nationalflagge.
Weitere Formierung im Bereich der unteren Reichsstraße
Im Anschluss zu diesem Protestmarsch formierten sich ca. 600 Kurden und Sympathisanten im Bereich der unteren Reichsstraße und setzten ihre Protestkundgebung fort. Die Absprachen, die vorher mit der Polizei getroffen wurden, wurden nicht eingehalten, auch herrschte eine hochemotionale und zum Teil aggressive Stimmung. Zu diesem Zeitpunkt mussten sich die Einsatzkräfte, um die Einhaltung der Auflagen und die Sicherheit zu gewährleisten, den Demonstranten entgegenstellen. Es kam dabei auch zu Konfrontationen in deren Verlauf Versammlungsteilnehmer zurückgedrängt und Platzverweise ausgesprochen werden mussten.
Letztlich konnte die Polizei in Saarbrücken mit Unterstützung anderer Dienststellen mit rund 60 Beamten in enger Zusammenarbeit mit der Bundespolizei, die ebenfalls zu Hilfe eilte, die Beendigung der Veranstaltung gegen 23:00 h ohne weitere Störungen sicherstellen.
Die Ermittlungen, ob Straftatbestände, wie z.B. Verstöße gegen die Vorschriften des Versammlungsrechts, begangen wurden, werden aufgenommen.
Bildquellen
- Foto Polizei Saarland: Bild: © Saarland.de