Friedrichsthals Bürgermeister Christian Jung kritisierte in seiner ersten Neujahrsansprache an die Mitbürgerinnen und Mitbürger in der Stadt die Blockadehaltung einiger „Entscheidungsverweigerern“.
Konkret geht es um den Bau eines neuen Kindergartens, der, so Jung, notwendig sei, um eine vollumfängliche Versorgung mit Betreuungsplätzen zu gewährleisten. Wörtlich verwies der Bürgermeister darauf, dass eine Versorgung so nicht gelänge und er gerne „aber gerne den Entscheidungsverweigerern jene Eltern vorstellen (wird), die einen Betreuungsplatz für ihr Kind brauchen und auf absehbare Zeit keinen erhalten werden“.
Außerdem sprach der Verwaltungschef die bevorstehenden Projekte an, die durch das Team in der Verwaltung betreut werde. Jung nannte beispielsweise Umbau- und Neugestaltungsarbeiten am Rechtsschutzsaal, die Erweiterung der Hoferkopfschule, die Planungen zum Neubau des Vereinshauses und die Sanierungsarbeiten am Hallenbad.
Auch verwies er auf die bereits stattfindenden „gestalterischen Eingriffe zur Verschönerung des Ortsbildes“. Seit dem Amtsantritt im April wurden einige tausend Euro in neue Parkbänke, Spielplätze, Blumeninseln und ähnliches investiert. Diese Maßnahmen sollen weiter mit Bedacht weitergeführt werden.
Ebenfalls kritisch sieht der Bürgermeister die Personalabdeckung in seiner Verwaltung. Jung möchte mit der Kommunalaufsicht in Verhandlungen treten, um notwendiges Personal einstellen zu können, die dann auch Förderprojekte begleiten – oder neue Fördergelder erschließen können. „Aber nur mit Sparen allein werden wir aus dem Tal der Tränen nicht herausfinden“, so das Stadtoberhaupt.
Jung erklärte außerdem, dass nach Pandemieende das Friedrichsthaler Kulturleben aufblühen soll. Er möchte hier gemeinsam mit den Nachbargemeinden Spiesen-Elversberg und Sulzbach Wege erarbeiten, um über die Ortsgrenzen hinweg attraktive Angebote zu realisieren. „Kunst- und Kulturveranstaltungen gehören auch nach Friedrichsthal! Für mich sind Kunst und Kultur keine Nebensächlichkeiten. Als Bürgerinnen und Bürger müssen wir aber auch bereit sein, diese Veranstaltungen zu besuchen und damit zu deren Finanzierung beizutragen. Es muss wieder zum guten Ton gehören, die örtlichen Veranstaltungen zu besuchen. Eine Stadt ist nur dann eine Stadt mit Kultur, wenn sie dies auch lebt und nutzt“, so Jung.
Außerdem möchte er die interkommunale Zusammenarbeit ausbauen, so z.B. gemeinsam mit der Stadt Sulzbach eine Kehrmaschine anschaffen, die die öffentlichen Straßen beider Städte zukünftig reinigen soll.
Auch das Thema Hauptrettungsstelle und Bahnhof kommt in der Neujahrsansprache vor. So sei das Gelände der alten Hauptrettungsstelle aufgrund von Grubenaltlasten kein Objekt, dass sofortigen Kaufdrang bei potenziellen Investoren hervorrufe. Beim Bahnhof hingegen zeichneten sich vorsichtige Zeichen einer Bewegung ab. Es sei auch in Jungs Interesse, dieses Objekt endlich in einen akzeptablen Zustand zu versetzen.
Hier sei jedoch wichtig zu erwähnen, dass beide Objekte, Hauptrettungsstelle und Bahnhof, keine städtischen Gebäude seien.
Abschließend ruft Jung alle Bürgerinnen und Bürger auf, gemeinsam, konstruktiv an der Verbesserung der Stadt mitzuwirken. Ideen und Anregungen seien immer Willkommen. „Nur gemeinsam ist man stark“, so Jung.