Unter dem Motto „Dein Dorf – Dein Design“ haben Jugendliche aus der Gemeinde Spiesen-Elversberg im Rahmen eines mehrtägigen Graffiti-Workshops die mehrstöckige Fassade der „Artotheke“ in ein beeindruckendes Graffitikunstwerk verwandelt. Rund 15 Jugendliche haben in mehreren Vorbereitungstreffen und an zwei Wochenenden im September und Oktober die Gestaltung der Außenwand der Kunstgalerie geplant, erarbeitet und umgesetzt. Die „Artotheke“ ist eine ehemalige Apotheke, in der lokale und überregionale Künstler ihre Werke ausstellen. Bei dem Workshop wurden die Teilnehmer von dem Graffitikünstler Edem Dippel sowie dem Jugendbüro der Gemeinde Spiesen-Elversberg und des Landkreises Neunkirchen angeleitet und unterstützt.
Das Ziel des Projektes war es, den Jugendlichen vor Ort die Möglichkeit zu bieten, die Kunstform Graffiti kennenzulernen und auszuprobieren. Gleichzeitig sollten sie ihre Gedanken und Kreativität im öffentlichen Raum der Gemeinde sichtbar machen und aktiv an der Gestaltung der Kommune mitwirken können. Das Projekt wurde vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ gefördert. Die große Anzahl an Jugendlichen, ihr Interesse und Engagement sowie die erfolgreiche Umsetzung des Projektes zeigen deutlich, wie stark das Bedürfnis ist, sich zu beteiligen.
Die Frage, wie das Motiv entstanden ist und welche Botschaft dahintersteckt, ist interessant. Wie schafft man es, aus den vielen kreativen Ideen, die im Rahmen des Projektes entstanden sind, ein fertiges Motiv an die Wand zu bringen? Bei dem ersten Vorbereitungstreffen war ein Blick auf die zu bemalende Fläche genug, um die Köpfe aller Beteiligten zum Rauchen zu bringen. Es ging darum, was Elversberg besonders macht und welche Aussage das zukünftige Bild treffen soll.
Dabei kamen verschiedene Aspekte wie der Fußballverein SV Elversberg, der Galgenbergturm und der Kontrast zwischen Natur, dem Selbstbild als Wohngemeinde und dem täglichen Verkehrslärm, dem Flächenfraß und der dichten Bebauung in den Sinn. Die Teilnehmer waren voller Tatendrang und wollten alle Ideen in ein Gemälde packen. Innerhalb von zwei Terminen einigten sie sich auf ein Motiv und eine grobe Skizze, die dann in den folgenden zwei Wochenenden immer konkreter, bunter und komplexer wurde.
Auf dem fertigen Kunstwerk ist ein überdimensional großer Panda mit Regenbogenbrille zu sehen, der sowohl auf den lokalen Fußballverein als auch auf den Wunsch nach gesellschaftlicher Vielfalt und einem toleranten, selbstbestimmten Zusammenleben in Elversberg anspielt. Im Hintergrund findet ein Kampf zwischen grauen, tristen Häuserblöcken und Straßen und einer kreativ-bunten Fantasiewelt statt. Die jungen Graffitikünstler haben sich dabei auch von Edvard Munchs „Der Schrei“ inspirieren lassen, was eine Anspielung auf die „Artotheke“ als Raum der Kunst ist.
Das gesamte Projekt wurde vom Saarbrücker Graffitikünstler Edem Dippel betreut, der den Jugendlichen zwar über die Schulter schaute, ihnen aber dennoch alle kreativen Freiheiten ermöglichte. Unterstützt wurde das Projekt von Anne Aussem, der Jugendpflegerin der Gemeinde Spiesen-Elversberg, sowie den Mitarbeitern des Jugendbüros des Landkreises Neunkirchen.
Artikel: Cara Volkenner und Hannah Rosenau
Bildrecht: Gemeinde Spiesen-Elversberg
Bei diesem Bericht handelt es sich um eine unbearbeitete Pressemeldung der Gemeinde Spiesen-Elversberg, die Sie im Original hier nachlesen können.