Die Kosten für die zusätzlichen Busse werden vollständig vom Land übernommen, so die Wirtschafts- und Verkehrsministerin Anke Rehlinger. „Ich will, dass so schnell wie möglich jeder fahrtüchtige Bus im Saarland eingesetzt wird, damit unsere Kinder gut und sicher in die Schule kommen. Das Land übernimmt die Kosten komplett.“
„Die Verantwortlichen für einen bedarfsgemäßen Einsatz der Busse sind und bleiben die ÖPNV-Aufgabenträger und die Schulträger, aber wir greifen ihnen jetzt unter die Arme – aus Verantwortung für das große Ganze“, so Rehlinger weiter.
Eine Abfrage des Verkehrsministeriums unter saarländischen Verkehrsunternehmen kommt zu dem Ergebnis, dass etwa 100 Busse zusätzlich mobilisierbar sind. „Der ÖPNV ist ein stiller Held der Corona-Krise. Wir wollen Vertrauen in seine Leistungsfähigkeit behalten, denn auch nach der Krise brauchen wir einen funktionierenden ÖPNV“, so Rehlinger.
Im ÖPNV könne – wie auch in Flugzeugen – das Abstandhalten nicht immer garantiert werden, sagte Rehlinger am Dienstag. Umso wichtiger sei das strikte Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung. „Halten sich alle an die Regeln, ist das Fahren mit dem ÖPNV ein vertretbares Risiko, das wird auch von Virologen bestätigt“, so die Verkehrsministerin.
Für das Land entstehen Kosten von etwa einer Million Euro. Ein Problem, ausreichend Busse zu mobilisieren, scheint es nicht zu geben. Aufgrund der immer strenger werdenden Reisebestimmungen dürften bei dem einen oder anderen Unternehmen Busse ungenutzt auf dem Hof stehn. Anders sieht es beim Personal aus: Die Reise- und Transportunternehmen haben größere Mengen an Personal in Kurzarbeit ausgelagert. Ob diese nur wegen einiger Schülerfahrten am Tag in großem Stil zurückgeholt werden, ist fraglich.
Streit in der GroKo
In der saarländischen „Großen Koalition“ gab es wegen dem höheren Bedarf Streit: CDU-Fraktionsvorsitzender Alexander Funk machte am Montag Anke Rehlinger (SPD) für die überfüllten Busse verantwortlich. Dies wies der SPD-Fraktionsvorsitzende Ulrich Commercon zurück.
Mit Blick auf das Hygienekonzept und den Musterhygieneplan für Schulen hat die saarländische Landesregierung den Weg zur Schule – trotz zahlreicher Rufe von Eltern und Schulen – sträflich vernachlässigt.
Zu denken, dass man die Klassen auf dem Schulgelände trennt und auf dem Schulweg in volle Busse stopfen kann, war fahrlässig und wurde bereits mit mehreren Quarantäneklassen zusätzlich bestraft. Daher ist diese Lösung notwendig und richtig.
Bildquellen
- Bushaltestelle: Regio-Journal