Vor der Verabschiedung des Haushaltsentwurfs für 2026 durch das Kabinett an diesem Mittwoch hat das Umweltbundesamt (UBA) gezielte Kaufanreize für E-Autos angemahnt. „Wir brauchen endlich eine Förderung beim E-Auto-Kauf für die rund 30 bis 40 Prozent der Haushalte mit den geringsten Einkommen“, sagte UBA-Präsident Dirk Messner der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ (Samstagausgabe). „Ohne solch eine Förderung fährt die E-Mobilität in die Sackgasse und wird zur Provokation für diejenigen, die sich das nicht leisten können.“ Hier müssten Verkehrsminister Patrick Schnieder (CDU) und Finanzminister Lars Klingbeil (SPD) Lösungen entwickeln.
Zudem müsse aus dem Sondervermögen „mehr Geld in den Ausbau der Ladeinfrastruktur gesteckt werden, um den Leuten die Sorge zu nehmen, nicht genug Stromtankstellen zu finden“, sagte Messner weiter. Und die deutschen und europäischen Hersteller müssten „erschwingliche Autos anbieten, sonst steigen die Menschen auf chinesische E-Autos um, wenn der Sprit durch die CO2-Bepreisung teurer wird als der Strom“.
Es sei möglich, den Verkehr insgesamt bis 2045 zu dekarbonisieren, zeigte sich Messner überzeugt. „Die eine Hälfte schaffen wir über den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, die andere Hälfte durch die Elektrifizierung des Automobilverkehrs.“ Der UBA-Präsident warnte daher eindringlich davor, am Zulassungsverbot neuer Diesel und Benziner ab 2035 zu rütteln. „Notwendig und überfällig ist stattdessen eine ganz klare Ansage, dass der Individualverkehr elektrifiziert wird. E-Autos sind die Zukunft, daran gibt es in der Wissenschaft und auch in der Branche keine ernstzunehmenden Zweifel. Und daher auch der dringende Appell, den Einstieg gezielt für einkommensschwache Haushalte zu fördern.“
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