Noch vor Abschluss der Koalitionsverhandlungen hat die Bundeswehr die im Sondierungspapier von Union und SPD angekündigte „Prioritätenliste“ der Ausrüstungsgegenstände und Waffensysteme erstellt, die nach der Lockerung der Schuldenregeln nun vorrangig beschafft werden sollen.
„Diese abgestimmte Priorisierung“, sagte Generalinspekteur Carsten Breuer dem Tagesspiegel (Dienstagsausgabe), „umfasst unter anderem Drohnen und Drohnenabwehr, weitere Digitalisierung und Vernetzung, Mittel zur Luftverteidigung und zum Deep Precision Strike“. Über diese „Abstandswaffen“ verfügt Deutschland bisher gar nicht, weshalb Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im vergangenen Sommer eine vorübergehende US-Stationierung ab 2026 vereinbart hatte.
Breuer, der die volle Einsatzbereitschaft der Truppe als „vorrangiges Ziel“ zur Abschreckung einer „ernsten Bedrohung“ bekräftigte, nannte als weitere prioritäre Anschaffungen „vor allem Munition und Kampfunterstützung, ohne die eine Einsatzbereitschaft nicht erreicht werden kann“.