Die vor kurzem ausgesprochene Reisewarnung gegen Spanien traf die Tourismusbranche, aber auch aktuelle Urlaubsreisende mit voller Wucht.
Spahn verdeutlichte, dass die Warnung aufgrund der aktuell steigenden Infektionszahlen notwendig wurde.
Er schränkte im Videointerview bei den „Tagesthemen“ (ARD) jedoch ein, dass Reisen weiterhin – auch in Risikogebiete wie Spanien stattfinden können, sofern sich die Menschen an die Regeln halten.
„Eine Reisewarnung ist kein Reiseverbot“, sagte Spahn. „Deswegen kann man den Urlaub gerne fortsetzen – und soll ihn auch gerne fortsetzen“, erklärte der Gesundheitsminister auf die Frage, ob Reisende jetzt schnellstmöglich „nach Hause“ kommen sollten, oder den Urlaub fortsetzen sollten.
Spahn schränkte jedoch ein: „Es geht jedoch darum, wachsam zu sein, Abstand halten, Hygiene-Regeln einhalten, Alltagsmasken in bestimmten Situationen tragen – denn das Virus macht keine Ferien!“.
Damit erneuert der Politiker seine Aussagen, dass „Partyurlaub unverantwortlich“ sei.
Spahn im „Tagesthemen-Interview“
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Coronatests bleiben kostenlos – auch für Reisende in Risikogebiete
Auf die Frage, ob die „Coronatests“ auch für die, die jetzt noch nach Spanien (oder in ein anderes Risikogebiet) reisen, weiterhin kostenlos bleiben, positionierte sich der Bundesgesundheitsminister klar: „Das Testen darf in keiner Konstellation eine soziale, eine finanzielle Frage werden„, so Spahn.
Spahn begründete das Vorgehen der Bundesregierung, auch für Menschen, die sich bewusst in ein Risikogebiet begeben, kostenlos zu testen, damit, dass nur kostenlose Tests wahrgenommen werden. „Weil ich möchte, dass sie sie wahrnehmen.„, so Spahn. Kostenpflichtige Tests würde man versuchen zu vermeiden.
Es sei im Interesse aller, sich testen zu lassen. Dennoch gelte weiterhin: „Wer aus dem Spanien-Urlaub kommt, muss in Quarantäne, solange er kein negatives Testergebnis hat.„
Durch die Einstufung Spaniens zum Risikogebiet werden Corona-Tests für heimkehrende Urlauber zur Pflicht. Bis das Testergebnis vorliegt, müssen sich die Urlauber in häusliche Quarantäne begeben.
Selbstfinanziert können auch bereits am Urlaubsort durchgeführt werden. Der Abstrich darf jedoch nicht älter als 48 Stunden sein.
Keine Überlastung des Gesundheitssystems
In Deutschland steigen die Infektionszahlen mit der Reisezeit wieder an. Die Lockerungen zu Beginn der Ferien verteidigte der Gesundheitsminister und begründete sie damit, dass zum Zeitpunkt der Lockerungen die Infektionszahlen in ganz Europa niedrig gewesen wären.
Insbesondere Spanien hob Spahn hervor, die mit harten Maßnahmen die Ausbreitung eingedämmt hätten. Wie schnell jedoch eine sicher geglaubte Situation entgleiten kann, sehe man an der aktuellen Situation vor Ort.
In Deutschland sieht Spahn die Lage „noch“ entspannt, auch trotz gestiegener Zahlen. Seit Beginn der Lockerungen sei sich die Bundesregierung im Klaren darüber gewesen, dass die Zahlen ansteigen würden.
Der entscheidende Punkt sei jedoch, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet werde, so Spahn.
Stand heute sei dies nicht der Fall. „Entscheidend ist, dass wir keine Dynamik bekommen, die uns entgleitet.„
Am Ende bleibt er dabei: „Wichtig bleib, dass die bestehenden Hygieneregeln, vor allem Abstand und Maske tragen – weiterhin befolgt werden“.