Angesichts des Einstiegs des tschechischen Investors Daniel Kretinsky bei Deutschlands größtem Stahlkonzern Thyssenkrupp fordert die IG Metall Arbeitsplatz- und Standortgarantien.
„Herr Kretinsky und die Thyssenkrupp AG müssen jetzt Verantwortung übernehmen. Das bedeutet: Keine Kündigungen, keine Standortschließungen, Einhaltung von Tarifverträgen und Vereinbarungen“, sagte der Zweite Vorsitzende der Gewerkschaft, Jürgen Kerner, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (Montagsausgabe). Kerner ergänzte, die IG Metall werde auch für einen Erhalt der Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) in Duisburg mit rund 3.100 Beschäftigten kämpfen.
Thyssenkrupp Steel ist mit 50 Prozent an HKM beteiligt. „Wir geben HKM nicht auf“, sagte Kerner, der auch Vize-Aufsichtsratschef von Thyssenkrupp ist. „Wenn jemand im Management auf eine Kopf-durch-die-Wand-Strategie setzt, ist Konflikt programmiert. Wir sind auch hier kampffähig.“ Kerner forderte die Anteilseigner, darunter auch die Konzerne Salzgitter und Vallourec, auf, zu ihrer Verantwortung für HKM zu stehen. „Eine Schließungsdebatte wäre unverantwortlich“, sagte Kerner. „Wir reden über Deutschlands zweitgrößten Stahlhersteller, bei dem 3.100 Menschen direkt beschäftigt sind. Tausende weitere Jobs hängen indirekt an HKM. Es wird jetzt auch darum gehen, einen Plan zu entwickeln, wie eine eigenständige Aufstellung von HKM möglich wäre.“