Das Knappschaftsklinikum Saar kommt derzeit gut durch die Pandemie. Auf Regio-Journal Nachfrage erklärte Peter Böhnel, der Pressesprecher der Kliniken, die Gründe: „Wir befinden uns in einer günstigeren Ausgangslage als andere Kliniken, insbesondere was die Personalauslastung betrifft. Die Situation in unserm Haus ist daher nicht repräsentativ für die Situation in Deutschland“.
Man habe im letzten Sommer viele Zusatzkapazitäten schaffen können, insbesondere im Intensivbereich. Außerdem verfüge man über eine starke Personaldecke, kein Bereich müsse an der Personaluntergrenze arbeiten. Auch, dass das Personal größtenteils durchgeimpft ist, spiele eine Rolle: „Wir müssen weniger Ausfälle durch Krankheit befürchten, als im Winter“, so Böhnel.
Ein anderer Grund sei, dass schwerstkranke Covid-19-Patienten in sogenannten „Level-1-Zentren“, beispielsweise die Uniklinik Homburg, behandelt würden, die sogenannte ECMO-Plätze bereithalten. (ECMO = „künstliche Lunge“)
Dennoch habe man hohen Aufwand durch den Infektionsschutz in den Kliniken. Gerade die Behandlung von Nicht-Covid-Patienten sei mit viel höherem Aufwand als vorher verbunden, so Böhnel weiter.
OP-Roboter für Knie-OPs
Neben Corona gibt es aber auch zahlreiche weitere Themen, über die es zu berichten lohnt. So setzt das Endoprothetik-Zentrum am Knappschaftsklinikum Saar jetzt Robotik-gestützte Navigation beim Implantieren von Knie-Endoprothesen ein. Dies stellt ein Novum für die Saar-Lor-Lux-Region dar. In Püttlingen und Sulzbach wird dafür das sogenannte Navio Surgical System eingesetzt.
„Wir haben bereits über 30 Knie erfolgreich damit operiert und sind mit den den Ergebnissen hoch zufrieden” sagt PD Dr. Thomas Siebel, standortübergreifender Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie am KKSaar. Die neue Technik ermögliche schonendere Eingriffe und stabilere Ergebnisse – ohne Extrakosten für den Patienten.
„Das neue System passt hervorragend zu unserem Konzept der möglichst schonenden Implantation mit geringerer Patienten-Belastung und verkürzter Rekonvaleszenz“, so Dr. Siebel. Bei Hüft-Endoprothesen setzt er schon seit Jahren auf spezielle Titan-Implantate, die über einen vorderen seitlichen Zugang ohne Ablösen von Muskeln oder Sehnen eingesetzt werden. Mit der neuen Technik sollen nun auch Knie-OPs deutlich schonender und mit präziseren Ergebnissen möglich sein.
Das KKSaar ist das erste Haus in der Saar-Lor- Lux-Region mit dieser Ausstattung. Damit liegt die Messlatte für Knieprothesen im Südwesten wieder ein Stück höher. Die nächsten Adressen wären Heidelberg und Freiburg. Am KKSaar wird das Verfahren für Patienten aller Kassen ohne Zusatzkosten angeboten.
Bildquellen
- Navio Kniemodell: KKSaar