Das deutsch-französische Theaterfestival Perspectives legt in diesem Jahr vom 6. bis 15. Juni in guter Tradition einen besonderen Schwerpunkt auf den zeitgenössischen Zirkus. Zehn Tage „das Beste der deutsch- und französischsprachigen zeitgenössischen Theaterszene an 15 Spielorten auf beiden Seiten der Grenze im Saarland und im Département Moselle“ – das versprechen die „Perspectives 2019“.
Das beliebte deutsch-französische Festival der Bühnenkunst präsentiert seinem Publikum wieder zehn Tage lang Vorführungen und Musik für die ganze Familie von Theater und Tanz, Neuem Zirkus und Performances bis hin zu Musik-Konzerten. 1978 als Experiment gestartet, entwickelten sich die „Perspectives“ in ihrem 41-jährigen Bestehen in ein beliebtes Kulturereignis mit durchschlagendem Erfolg.
Das Festival ist bis heute in Deutschland und Frankreich einmalig und ein Stück kultureller Identität für die Großregion. Eröffnet wird das Festival am 6. Juni im Zirkuszelt auf dem Tbilisser Platz vorm Saarbrücker Staatstheater. Hier schlägt die französische Gruppe „Le P’tit Cirk“ ihr Zelt auf und zeigt das Stück „Les Dodos“ rund um ihr ungewöhnliches Turngerät, die Gitarre. Im Saarbrücker E-Werk gastiert gastiert das Werk „Festen“, ein Mix aus Theater und Kino. In der Alten Feuerwache steht dagegen ein Tanzstück von Simon Mayer, in dem gejodelt und geschuhplattelt wird, und „Zwischen den Säulen“ zum Thema Islam von dem deutschen Kollektiv „Markus & Markus“ auf dem Spielplan.
Und der Tanzabend „Soirée Preljocaj“ vereint am 11. Juni im Großen Haus des Staatstheaters zwei Werke dieses bekannten Choreografen. Zudem heißt es ein ganzes Wochenende: „Vorhang auf für den zeitgenössischen Zirkus!“ Der „Cirque nouveau“ in französischer Tradition ist seit Jahrzehnten ein Schwerpunkt der Perspectives. So auch in diesem Jahr, in dem man für zwei Tage den Garten des Saarbrücker Pingusson-Baus wieder fürs Publikum öffnen wird. Dort können die Gäste am Pfingstwochenende kostenfrei Musik und innovative Zirkuseinlagen erleben.
Besonders freut sich Festival-Chefin Sylvie Hamard, über die Produktion „Kamp“ des Rotterdamer Theaterkollektiv „Hotel Modern“ über das Vernichtungslager Auschwitz (9./10. Juni im E-Werk). Das nachgearbeitete Modell des KZs aus Pappmaché ist die Bühne. Die Künstler bewegen darin Miniaturfiguren aus Ton und Draht, filmen sie dabei live und lassen einzelne Schicksale und Grausamkeiten aus dem KZ-Alltag auf der Großleinwand sichtbar werden. Laut Hamard ist „Kamp“ „ein Meisterwerk“ des Theaters ohne Worte.
Im Festivalclub darf man nach den Vorstellungen wieder am Silo im „Sektor Heimat“ tanzen oder Konzerte besuchen. Diese Veranstaltungen sind nur beispielhaft.
Das komplette Programm, alle Daten, Kartenverkaufsstellen und Eintrittspreise finden Sie unter: www.festival-perspectives.de
Bildquellen
- Ariane & Roxana: Turlach O´Broin
- Les Dodos: Danielle Le Pierrés
- Hotel Modern: Leo van Velzen
- Markus & Markus: Katja Renner