Zweiter in Silverstone wurde Lewis Hamilton (Mercedes). Zum Start konnte der von der Pole ins Rennen gegangene Valtteri Bottas seine Führung vor seinem Teamkollegen Hamilton behaupten.
Der von Rang drei gestartete Racing-Point-Pilot Nico Hülkenberg erwischte nicht den besten Start und fiel hinter Verstappen zurück. Der Niederländer fuhr im Anschluss ein starkes Rennen. Nachdem in der Führungsgruppe alle Autos in der Box waren, befand er sich in Führung. Verstappen war mit härteren Reifen als die direkte Konkurrenz ins Rennen gegangen. Auch nachdem die meisten Teams jeweils ein zweites Mal ihre Reifen gewechselt hatten, blieb Verstappen vorne. Dahinter setzte sich Hamilton gegen seinen Teamkollegen durch. Hülkenberg schaffte es bei seinem ersten und eventuell einzigen Rennen der Saison nicht aufs Podium. Der als Ersatzfahrer für Sergio Pérez eingesprungene Deutsche zeigte lange eine gute Leistung – musste aber drei Mal in die Box und fiel so etwas weiter zurück. Auf die Plätze vier bis acht fuhren Charles Leclerc (Ferrari), Alex Albon (Red Bull), Lance Stroll (Racing Point), Hülkenberg und Esteban Ocon (Renault). Lando Norris (McLaren) holte auf Rang neun zwei Punkte für die WM-Wertung, Daniil Kvyat (Alpha Tauri) auf dem zehnten Platz einen Punkt. Der Punkt für die schnellste Rennrunde ging an Hamilton. Ferrari-Pilot Sebastian Vettel wurde nur Zwölfter.
Das nächste Formel-1-Rennen findet in einer Woche in Barcelona statt.
Neuerliches Debakel für Vettel
Sebastian Vettel erlebte ein weiteres Debakel.
Der Heppenheimer landet auf einem katastrophalen 12. Platz. Gerade weil sein Teamkollege auf Platz vier landete, bleiben die Gründe für das schlechte Abschneiden des Deutschen schleierhaft.
Während des Rennens kritisierte Vettel sein Team deutlich, als sie ihn sehr früh – zugunsten der Strategie von Charles Leclerc in die Box beorderten. Vettel funkte: „Wir stecken genau so im Verkehr, wie wir das eigentlich nicht wollten. Das haben wir heute Morgen besprochen. Ihr wisst, dass ihr das verpennt habt.“
Eine harte Kritik, die über die öffentlichen Streams nicht weiter kommentiert wurde.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Vettel sein Rennen nach gutem Start selbst zerstört hat: Er klebte in der ersten Kurve im Heck von Teamkollege Leclerc, kam auf den Randstein und drehte sich. Somit war bereits nach Kurve 1 das Rennen gelaufen.
Ein Fehler, wie er bei Vettel in letzter Zeit, vermutlich durch den Druck, gegen Leclerc und sein Formel 1-Aus anzukämpfen, häufiger vorkommt.
Ferrari ist aber derzeit auch nicht gerade gut darin, ihren ehemaligen Nummer-1-Fahrer zu schützen.
Mercedes mit massiven Reifenproblemen
Den Grundstein für den Sieg legte Verstappen hingegen bereits in der 2. Qualifikation: Er schaffte es als einziger Top-Fahrer, sich auf dem härtesten Reifensatz zu qualifizieren, womit er auch auf dem härtesten Reifen starten konnte.
Bei Mercedes hingegen setzte man auf die mittelharte Mischung, die sich als Fehlgriff erwies: Die Silberpfeile fraßen die Reifen regelrecht auf und ermöglichten Verstappen den Sieg.
Am Ende war es eine taktische Meisterleistung von Red Bull sowie der fahrerischen Extraklasse von Max Verstappen, der im ersten Rennabschnitt beide Mercedes unerbittlich – auch entgegen der Teamanweisung, jagte. Damit mussten beide Mercedes früher in die Box, um auf „harte Reifen“ zu wechseln, doch auch die hielten unverhältnismäßig kurz.
Der Sieger nach dem Rennen: „Das habe ich nicht erwartet. Aber nach dem ersten Stint sah es danach aus, als ob wir sehr gut zu den Reifen waren. Natürlich war es eine Frage, wie sich Mercedes auf den harten Reifen schlägt. Wir hatten eine Menge Pace, ich hatte gar keine Reifenprobleme. Wir haben einfach gepusht und es ist ein unglaubliches Ergebnis, hier zu gewinnen.“
Hülkenberg solide auf Platz 7
Niko Hülkenerg für ein gutes Rennen, landete aber nur auf Platz sieben. Ein ungeplanter, dritter Boxenstop war nötig, da gegen Rennende „massive Vibrationen“ entstanden. Um einen Reifenschaden zu vermeiden, entschied sich das Team zu einem weiteren Stop.