Die Polizei meldete in einer Presseerklärung, dass nach Schließung der Gastronomie um 22 Uhr noch 300 bis 400 Personen im Bereich des St. Johanner Marktes aufhielten. „Vereinzelt wurde Musik aus Lautsprecherboxen abgespielt und die Personen grölten lauthals umher. Gegen Mitternacht ereignete sich im Bereich der Kaltenbachstraße eine Schlägerei zwischen drei Beteiligten, in deren Verlauf eine der Personen von den beiden anderen mit Schlägen und auch einem abgebrochenen Flaschenhals traktiert worden war. Einer der Täter sowie das Opfer, welches leichte Verletzungen erlitt, konnten identifiziert werden. Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung wurden eingeleitet“ so die Landespolizei.
Man habe die Polizeipräsenz erhöht, um Vorfälle wie im April zu vermeiden. Mit Eintreffen der Beamten habe sich die Menschenmenge aufgelöst, zurück blieben ca. 50 friedliche Personen.
Verstöße der Gastronomie gegen die derzeit gültige Corona-Rechtsverordnung wurden nicht festgestellt, teilte die Polizei weiter mit.
Rissland & Lauterbach warnen zur Vorsicht
Unterdessen meldeten sich der Homburger Virologe Jürgen Rissland und SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach zu den bevorstehenden Öffnungen im Saarland zu Wort. So sagte der Mediziner der Uni Homburg dem SR, dass die Infektionszahlen im letzten Jahr zu gleichem Zeitpunkt deutlich niedriger gewesen wären als heute. Man dürfe jetzt nicht gleich wieder „Vollgas“ geben.
Hygieneregeln müssten weiterhin konsequent eingehalten werden, ebenso das Testen. Auch SPD-Gesundheitsexperte Lauterbach mahnte das Saarland zur Vorsicht. Es habe in den letzten Tagen einen Anstieg an Neuinfektionen gegeben. Daher mahne er zur Vorsicht. „Die Lockerungen dort sind waghalsig und nicht ausreichend abgesichert durch den Impffortschritt„, schreibt er auf Twitter. „Wir brauchen noch 2-3 Wochen konsequente Disziplin.“
Am Sonntag ging die Inzidenz im Saarland wieder zurück, jedoch nur ganz leicht auf 81,1.
Der Regionalverband Saarbrücken liegt nur noch knapp unter der Marke der Bundesnotbremse (98,9), der Landkreis Saarlouis mit 99,3 ebenfalls. Im Landkreis Merzig liegt die Inzidenz derzeit bei 50,4, im Landkreis Neunkirchen bei 45,7.
Der Saarpfalz-Kreis liegt bei 68,2 und der Landkreis St. Wendel bei 83,9.
Bildquellen
- 3: Pixabay