Am 30. April feierte die SPD Rohrbach wieder das Maibaumstellen. Es kamen zahlreiche Gäste, wie immer auch von befreundeten Parteien. Nachdem die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Rohrbach den Maibaum aufgestellt hatten, folgte die offizielle Begrüßung durch die Vorsitzende der SPD Rohrbach, Herdis Behmann.
Sie warb im Hinblick auf die Kommunalwahlen am 26. Mai für die Kandidat(inn)en der SPD Rohrbach, betonte aber auch die gute Zusammenarbeit mit den anderen Fraktionen in der auslaufenden Legislaturperiode. Ebenso sei die Zusammenarbeit mit dem Stadtrat gut gewesen, auf den man ja für die Umsetzung der Ortsratsbeschlüsse angewiesen sei. Behauptungen, der Stadtrat sei zerstritten, seien falsch, sagte Behmann und machte dies am Beispiel des neuen Rohrbacher Feuerwehrgerätehauses deutlich. Es sei keineswegs so, dass die Ratsmehrheit den Baubeginn verzögert habe. Nachdem einigen Ratsmitgliedern klar geworden sei, dass sogenannte „Minifeuerwehren“ unsinnig sind, habe der Stadtrat erst die Gelder für die Planung und dann für den Bau des neuen Feuerwehrgerätehauses in den entsprechenden Haushalten bereitgestellt. Kritik an den Neubauplänen komme lediglich immer von ein und derselben Person.
Anschließend leitete Behmann zu dem diesjährigen Festredner, Christian Umlauf, über. 1919 sei der 1. Mai erstmals gesetzlicher Feiertag gewesen und anlässlich dieses Jubiläums habe man einen Gewerkschaftsvertreter als Redner eingeladen. Christian Umlauf, der stellvertretende Bezirksgeschäftsleiter von verdi in der Region Saar/ Trier, erläuterte die Historie des Feiertages. Eine Parallele zur Zeit des Nationalsozialismus, als die Gewerkschaften gleichgeschaltet wurden, zog er mit dem Verweis auf rechte Gruppierungen. Diese würden neuerdings zwar behaupten, auf der Seite des normalen Bürgers zu stehen, jedoch tatsächlich die vermögenden und Wohlhabenden bevorzugen. Umlauf warnte, dass deren Programme Steuerflucht erleichtern und am liebsten die Erbschafts- und die Gewerbesteuer abschaffen würden, wodurch der Sozialstaat gefährdet sei.
Im weiteren Teil der Festrede ging Umlauf auf die Aushöhlung der Tarifbindung ein, besonders durch Ausgliederungen, wodurch Beschäftigte den Schutz ihrer Einkommen und Arbeitsbedingungen verlören. Als Beispiel nannte er die Arbeitsbedingungen der Fahrer(innen) im ÖPNV, die erheblich verbessert werden müssten. Abschließend bemängelte er die generelle Situation des ÖPNV im Saarland, z. B. die schlechte Anbindung des ländlichen Raumes oder veraltete Fahrzeuge, und forderte höhere Subventionen vom Bund, damit die Verkehrswende gelingen könne. Das Stichwort ÖPNV griff dann die Herdis Behmann noch einmal auf und forderte erneut die Abschaffung der sogenannten Leerwabe zwischen Rohrbach und St. Ingbert, die die Fahrkarten unnötig verteuere.
Den weiteren Abend verbrachten die Gäste, bei diesmal idealem Biergartenwetter, mit einem gut durchmischten Musikprogramm von der Band „Mittendrin“, die bereits 2018 beim Maibaumstellen der SPD Rohrbach für tolle Unterhaltung gesorgt hatte.
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Bildquellen
- Maibaum SPD Rohrbach: Jan Diersmann