Zukünftig verstärken das Saarland und Frankreich ihre Kooperationen im Bereich der Bildung und Kultur. Dies vereinbarten Bildungsminister Ulrich Commerçon sowie die Botschafterin der französischen Republik, Anne-Marie Descôtes bei einem Termin im Weltkulturerbe Völklinger Hütte.
Im Rahmen der Erneuerung des Élysée-Vertrages aus dem Jahre 1963, der als Grundlage für das breite und vertrauensvolle Zusammenwirken der beiden Länder, werden die beiden Punkte weiter ausgearbeitet. Vor allem die Beziehungen der jungen Menschen beider Länder untereinander sollen in den Fokus gestellt werden.
Das Ministerium für Bildung und Kultur wird den Aufbau der Internationalen Schule in enger Anbindung an das Deutsch-Französische Gymnasium vornehmen. Dabei wird die Internationale Schule vom reichen Erfahrungsschatz des DFG im transnationalen Schulwesen profitieren und umgekehrt kann das Saarbrücker Deutsch-Französische Gymnasium neue Impulse in den Verbund mit den Deutsch-Französischen Gymnasien in Freiburg und Buc einbringen.
Zusätzliche Kooperationen werden derzeit u.a. im Bereich der beruflichen Bildung vorbereitet. So wird die Partnerschaft zwischen der Académie de Montpellier mit dem saarländischen Bildungsministerium bei einem Besuch von Minister Commerçon vom 21. bis 23. November in Nîmes durch einen erweiterten Kooperationsvertrag ausgebaut.
Die Botschafterin und der Minister vereinbarten darüber hinaus, die Vorreiterrolle des Saarlandes beim Erwerb der staatlichen französischen Sprachdiplome (DELF und DALF), mit denen alle Sprachniveaus des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens (GER) erreicht und zertifiziert werden, auch dadurch voranzutreiben, dass eine stärkere Implementierung in die saarländischen Curricula geprüft wird. Der Diplomerwerb kann somit perspektivisch zum Bestandteil des regulären Französisch-Unterrichts gemacht werden.
Minister für Bildung und Kultur, Ulrich Commerçon:
„Gerade in der heutigen Zeit, in der viele offenbar aus den Augen verloren haben, dass wir den jahrzehntelangen Frieden in Europa der europäischen Einigung verdanken, müssen Frankreich und Deutschland weiterhin Motor der europäischen Einigung sein. Wir können uns glücklich schätzen, mit Anne-Marie Descôtes eine leidenschaftliche Verfechterin der europäischen Idee an unserer Seite zu wissen“
Die französische Botschafterin, Anne-Marie Decôtes:
„Die heutigen deutsch-französischen Beziehungen sind das Ergebnis einer tiefen Aussöhnung, die aus den vielen Begegnungen der Menschen aus beiden Ländern seit dem Zweiten Weltkrieg entstanden ist. Das Verständnis für die Gemeinsamkeiten und Unterschiede unserer beiden Länder muss aber jede Generation wieder von neuem entwickeln. Ich bin immer wieder sehr erfreut wenn ich sehe, wie sehr das Saarland im Alltag mit meinem Land verbunden ist. Besonders in den Schulen und Kindergärten brauchen wir diese täglichen Berührungspunkte. Dort wird der europäischen Gedanken mit Leben gefüllt.“