Aller Voraussicht nach gelten ab dem Wochenende im Saarland strengere Corona-Regeln. Zuvor möchte die Landesregierung jedoch noch die Beschlüsse der Bund-Länder-Konferenz am Donnerstag abwarten und diese dann womöglich gleich mit umsetzen.
Auf Eckpunkte habe man sich jedoch bereits geeinigt. Demnach soll die „2G-Regelung“ zukünftig in Innenräumen gelten. Damit hätten nicht geimpfte Personen keinen Zutritt mehr zu Restaurants, Clubs oder sonstigen Angeboten und Veranstaltungen in Innenräumen.
Diese Regelung bedeutet für ungeimpfte Personen einen faktischen Lockdown – auch wenn ihn die Politik so nicht nennt.
Bei Veranstaltungen im Freien soll es aller Voraussicht nach eine Maskenpflicht geben – außer der Veranstalter kann die Umsetzung von 3G gewährleisten und diese auch kontrollieren.
Damit folgt der Ministerrat offenbar den Forderungen von Ministerpräsident Tobias Hans und Wirtschaftsministerin Anke Rehlinger, die diese Umsetzung bereits seit einigen Tagen fordern.
Über Verschärfungen in den Schulen wurde ebenfalls gesprochen, ein Ergebnis diesbezüglich existiert jedoch noch nicht. Während der Saarländische Lehrerinnen- und Lehrerverband sowie die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft die Wiedereinführung der Maskenpflicht im Unterricht fordert, lehnt dies Bildungsministerin Streichert-Clivot noch ab.
Andere Bundesländer verschärfen bereits massiv
In anderen Bundesländern werden die Maßnahmen bereits umgesetzt und teilweise massiv nachgeschärft.
So hat beispielsweise Bayern flächendeckend 2G eingeführt. Außerdem wurde in München der Weihnachtsmarkt auf dem Marienplatz abgesagt.
Auch Baden-Württemberg hat am Mittag bekanntgegeben, ungeimpfte Personen weitgehend vom öffentlichen Leben auszuschließen.
Demnach dürfen ab Mittwoch nur noch geimpfte Personen in Clubs, Bars, Restaurants und öffentliche Veranstaltungen. Der Hamburger Senat beschloss ähnliche Regelungen und ersetzte die 3G-Regel mit der 2G-Regel.
Und vor wenigen Minuten beschloss die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen, ebenfalls nur noch 2G im Freizeitbereich zuzulassen. In besonders sensiblen Bereichen soll sogar nur noch 2G+ gelten. Dies bedeutet, dass nur noch geimpfte oder genesene Menschen mit tagesaktuellem negativem Coronatest Zutritt erhalten.
Bundesregierung erwartet mehr Intensivpatienten
Unterdessen sorgt sich die Bundesregierung vor steigenden Zahlen auf den Intensivstationen. Die Zahl der bundesweit auf Intensivstationen behandelten Covid-19-Patienten könnte sich nach Ansicht des Coronakrisenstabs der Bundesregierung in den kommenden Wochen deutlich erhöhen. Das geht aus einem vertraulichen Lagebericht hervor, über den das „Handelsblatt“ (Mittwochsausgabe) berichtet. Der auf den 16. November datierte Bericht weist demnach Thüringen als das am stärksten betroffene Bundesland aus.