Dieter Heckmann (SPD) tritt als Bürgermeisterkandidat in Sulzbach an. Wir haben ihm zahlreiche Fragen zu Stadt, Konzept und Zukunftsausrichtung gestellt, damit Sie sich ein Bild vom Bürgermeisterkandidaten machen können. Was er antwortete, erfahren Sie in unserem Interview sowie der Videovorstellung des Kandidaten.
Wer ist Dieter Heckmann in 3 Sätzen?
Mein Name ist Dieter Heckmann, bin gebürtiger Sulzbacher und lebe seit 59 Jahren in meiner Stadt.
Weshalb möchten Sie Bürgermeister/in werden?
Ich möchte meine sozialpolitischen Vorstellungen in Sulzbach umsetzen und die Lebensqualität verbessern.
Wie kamen Sie in die Politik?
Als Sohn eines Bergmanns bin ich in einer sozial geprägten Arbeiterfamilie aufgewachsen und ich wollte immer die sozialpolitischen Themen für unsere Stadt vertreten.
Was gefällt Ihnen an Sulzbach?
Es ist mein Zuhause, hier lebe ich, hier kenne ich die Menschen. Sulzbach bietet eine gute Infrastruktur.
Der SPD-Kandidat Dieter Heckmann im Video
Was sind ihre dringlichsten Punkte, die Sie in den ersten 12 Monaten Ihrer Amtszeit umsetzen möchten, sofern Sie von den Einwohnern gewählt werden?
Beitragsfreiheit für alle Kindergartenplätze bis 2022. Projektbezogene Förderung von Vereinen und ehrenamtlich engagierten Bürger/innen.
Welche konkreten Ziele möchten Sie in ihrer möglichen Amtsperiode erreichen? Wofür wollen Sie stehen?
Ich möchte mein Zukunftskonzept KLAR für die Stadt Sulzbach umsetzen. Denn es dient der Erhaltung und Verbesserung der Lebensverhältnisse aller Bürger/Innen in unserer Stadt.
- Kindergarten- und Krippenplätze beitragsfrei
- Lebensqualität durch bezahlbaren Wohnraum
- Anerkennung von Ehrenamt und Vereinen
- Richtungsweisende Unternehmenspolitik
Was würde sich am Ende ihrer Amtszeit in Sulzbach geändert haben?
Ich möchte eine liebenswerte Stadt hinterlassen in der sich die Menschen wohlfühlen.
Wo sehen Sie Sulzbach im Jahr 2025 mit Ihnen als Bürgermeister/in?
Als eine Stadt in der die Bürger/Innen leben möchten, in der die Infrastruktur ausgebaut und das Bildungsangebot erhalten bleibt.
Regio-Journal: Aktuell sieht die Finanzplanung der Stadtverwaltung bis 2022 eine jährliche Neuverschuldung von bis zu 3,2 Millionen Euro pro Jahr (2019) vor, während Gemeinden wie z.B. Quierschied und Friedrichsthal möglichst nah zur „schwarzen Null“ hinarbeiten.
Befindet sich Sulzbach auf einem Weg in eine finanzielle Krise?
Ja, wir haben in den letzten Jahren die Hälfte unseres Eigenkapitales verausgabt und einen enormen Schuldenstand angehäuft und sind mittlerweile eine Notstandskommune.
Was ist Ihr konkreter Vorschlag, Sulzbachs Defizit abzubauen?
Es bedarf einer soliden Personal- und Finanzplanung mit zielgerichteten Investitionen sowie einer vernünftigen Mischung aus Kultur- und Vereinsleben sowie Verzicht auf unnötige Prestigeobjekte. Das heißt dort investieren wo es dringend Notwendig ist.
Wo muss ihrer Meinung nach in Sulzbach investiert werden?
Wir benötigen Aufenthaltsbereiche, Ruhezonen sowie Gastronomie oder einen Hotelbetrieb in der Innenstadt. Idealerweise im Bereich des Ravanusaplatzes oder in der Bahnhofstraße, also im Kern der Stadt. Aktivflächen für Familien (Radwege, Indoorspielpatz, Soccerfeld, Fahrradverleih, Stellplatz für Wohnmobile) sind wichtige Treffpunkte für das gemeinsame gesellschaftliche Leben.
Wie sehen Sie Das Angebot an Schulen und Kitas in Sulzbach? Sind diese in Bezug auf Technik, Gebäudesubstanz und Angebot für die Zukunft gerüstet?
Es fehlt ein städtischer Kindergarten in der Stadtmitte, der Kindergarten in Altenwald/Schnappach sollte saniert und erhalten bleiben, in unseren Schulen muss kontinuierlich investiert werden.
Wie sehen sie die Entwicklung der Stadt im Bezug auf Lebensqualität?
KLAR: hier müssen wir aktiver werden. Schaffung von Aufenthaltsbereichen sowie Treffpunkte für alle Generationen anbieten.
Ist-Situation: Sehen Sie Sulzbachs Infrastruktur gerüstet für den hohen Bevölkerungsanteil von Senioren? Wenn nein, was würden Sie verändern wollen?
Wir brauchen bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum und Betreuungsangebote in allen Bereichen für unsere ältere Generation.
Wie wollen Sie den Einzelhandel vor Ort in ihrer möglichen Amtszeit unterstützen, um gegen Onlinegiganten auch zukünftig bestehen zu können?
Wir müssen die Einkaufsprozesse an die Bedürfnisse der Kunden anpassen. Wir sollten Konzepte entwickeln und Anreize schaffen damit das Einkaufen in der Innenstadt zum Erlebnis werden kann. Das Geschäft sollte ein Ort sein indem man sein soziales Umfeld wiederfindet und Produkte und Dienstleistungen direkt erwerben kann.
Wie möchten Sie Leerstände in Gewerbeimmobilien in Sulzbach bekämpfen?
Zur Beseitigung der Leerstände benötigen wir städtische Förderprogramme um damit die Ansiedlung von Dienstleistungsunternehmen zu erleichtern.
Wie wollen Sie während einer möglichen Amtszeit den Kontakt zu den Bürgern pflegen?
Wie ich das bereits seit 30 Jahren pflege. Ich bin vor Ort, höre den Sulzbacher/Innen zu, ich rede und lebe mit Ihnen und nehme ihre Sorgen, Wünsche und Anregungen auf.
Wo sehen Sie aktuell die Stadt Sulzbach im Vergleich mit umliegenden Städten und Gemeinden?
Sulzbach ist ein starker Wirtschaftsstandort mit Krankenhaus, Schulen, Uni-Nähe sowie einer guten Infrastruktur und funktionierenden ÖPNV. Diesen Standortvorteil will ich nutzen und ausbauen.
Herr Heckmann, Vielen Dank für das Gespräch!