Weltweit erstmalig konnte in der Sulzbacher Augenklinik ein spezieller Augeninnendrucksensor zwischen Ader- und Lederhaut erfolgreich implantiert werden. Dieser verbessert die Versorgung von „Grüner Star“-Patienten deutlich und senkt das Risiko einer Erblindung.
Die Operation wurde vom Chefarzt der Augenklinik, Prof. Peter Szurman durchgeführt. Implantiert wurde der Sensor ARGOS-SC01 von Implandata. Dieser Sensor übernimmt die Überwachung des Augeninnendrucks. Das Verfahren wird im Rahmen einer internationalen Studie unter der Leitung der Augenklinik Sulzbach erprobt.
Die zuverlässige Kontrolle des Augeninnendrucks ist für „Grüner Star“ (Glaukom)-Patienten eine Herausforderung. Die aktuellen Messmethoden müssen durch medizinisches Personal in der Praxis oder Klinik angewendet werden und liefern nur wenige Messwerte, die oft nicht repräsentativ sind.
Das sogenannte „EYEMATE“-System liefert hingegen eine lückenlose Drucküberwachung, wodurch sich gefährliche Druckspitzen frühzeitig erkennen lassen und durch eine individuelle Therapie verhindert werden können.
Besorgniserregend hohe Augeninnendrücke können effizient und rechtzeitig bemerkt und durch adäquate therapeutische Maßnahmen frühzeitig gegengesteuert werden.
„Das Implantat ist erfreulich klein und einfach zu implantieren, so dass die meisten Patienten, bei denen ein glaukom-chirurgischer Eingriff vorgenommen wird, für diesen Augeninnendrucksensor in Frage kommen. Damit können Patienten zum ersten Mal den Augeninnendruck selbst und in ihrem normalen Lebensumfeld messen und müssen dafür nicht mehr die Arztpraxis aufsuchen. Diese genaue Information über den Augeninnendruck ermöglicht uns, Glaukom-Patienten zielgerichteter und erfolgreicher zu therapieren. Das Risiko von Sehverlusten oder gar Erblindungen aufgrund eines grünen Stars lässt sich damit erheblich senken“
erklärt Prof. Szurman.
Implandata schließt gegenwärtig neben dem führenden Studienzentrum Sulzbach weitere renommierte Augenkliniken in Deutschland und der Schweiz ein. Mit Abschluss der Studie ist in 2020 zu rechnen.
Bildquellen
- Klinik Sulzbach: Knappschaftsklinikum Saar GmbH